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Ihr Ratgeber über das Schleifen

Holz richtig glatt schleifen: Welche Körnung ist die richtige?

Auch die gröbsten Holzoberflächen kann man im Regelfall mit viel Geduld und dem richtigen Schleifpapier richtig glatt schleifen. Sie brauchen dafür in jedem Fall Zeit und eine korrekte Vorgangsweise und im Anschluss das richtige Händchen beim schützen der Oberfläche. In diesem Artikel erkläre ich, wie Sie vorgehen und welche Körnung beim Glatt schleifen von Holz die richtige ist.

Mit diesen Werkzeugen können Sie Holzoberflächen bearbeiten

Für die Bearbeitung von Holzoberflächen stehen Ihnen unter anderem folgenden üblichen Werkzeuge und Geräte zur Verfügung:

  • Bandschleifer: Dieser sorgt für einen hohen Abrieb und einen schnellen Arbeitsfortschritt. Ein Schleifband läuft hier über zwei Rollen und trägt Material ab. Der Schliff ist linear und nicht radial. Er ist immer dann gut, wenn es um den schnellen Grobschliff großer Flächen geht.
  • Exzenterschleifer: Diese runde Schleifmaschine schwingt und dreht sich dabei zusätzlich um die eigene Achse. Der Materialabtrag ist hier ebenfalls relativ hoch, das Schliffbild ist radial (aufgrund der Rotation). Die Schleifscheiben werden an der Unterseite angeklettet. Die üblichen Durchmesser des Schleiftellers beim Exzenterschleifer* liegen bei Ø 125 mm und Ø 150 mm.
  • Schwingschleifer: Dieser funktioniert im Prinzip wie ein Exzenterschleifer allerdings rotiert er nicht um die eigene Achse, sondern schwingt lediglich. Die Abtragleistung ist geringer, daher eignet er sich besonders für den (feinen) Zwischenschliff und Feinschliff. Die Form ist meist rechteckig oder dreieckförmig (Deltaschleifer).
  • Händisch: ohne Gerät kommen Sie dann aus, wenn Sie lediglich mit dem Schleifpapier* und Ihrer Muskelkraft agieren. Dabei empfehle ich einen Schleifklotz zu verwenden. Dieser liegt besser in der Hand, die Oberfläche wird ansehnlicher und Sie kommen viel schneller voran. Ich schleife händisch nur dann, wenn die Oberfläche nicht zu groß ist bzw. wenn es sich um das Brechen der Kanten oder die Schmalseiten handelt.

Hier habe ich die vier gängigen Optionen in einem Bild dargestellt:

Holz richtig glatt schleifen Körnung und Schleifgeräte

Mögliche Optionen: Schleifklotz (1), Exzenterschleifer (2), Bandschleifer (3), Schwingschleifer (4)

Körnung für das Glatt schleifen von Holz

Neben der Methode des Schleifens ist ein Kriterium entscheidend: Die Körnung. Grundsätzlich bekommen Sie für so gut, wie jede Maschine Schleifpapier in den verschiedensten Körnungen. Je niedriger die Körnungsnummer, desto gröber ist das Schleifpapier*. Umso gröber es ist, desto mehr Material tragen Sie damit ab. Grundsätzlich gelten für mich punkto Körnung zwei wichtige Grundsätze:

  • Beginnen Sie mit der Körnung zu schleifen, die für das gewünschte Ergebnis gerade noch akzeptabel ist (wenn also eine 100er Körnung für die Oberfläche ausreicht, sollten Sie nicht mit einer 40er Körnung anfangen).
  • Lassen Sie nicht zu viele Körnungsnummern zwischen einzelnen Schleifschritten aus – also nicht 40 – 120 – 240, sondern eher 60 – 120 -180 -240.

Vor allem der zweite Punkt ist deswegen wichtig, weil Sie mit der feineren Körnung die Schleifspuren der vorherigen Körnung ausmerzen sollten. Liegt zu viel dazwischen, schafft das die feinere Körnung oft nicht.

Wollen Sie Holz so richtig glatt schleifen, wird das übliche Repertoire an Körnungen nicht ausreichen. Legen Sie sich am besten viele unterschiedliche Körnungen zu, beginnend mit einer 60er Körnung bis über 240 hinaus. Es gibt punkto Feinheit nach oben hin kaum eine Grenze – je mehr Schritte Sie Ausführung und je feiner das Schleifpapier ist, desto glatter wird auch die Holzoberfläche werden.

Soll man die Holzoberfläche feucht machen?

Ein wesentlicher Schritt, den ich hier (Holz wässern und schleifen) bereits im Detail beschrieben habe, ist das anfeuchten des Holzes. Dabei geht es nicht darum, dass die Oberfläche extrem nass gemacht werden soll oder gar feucht geschliffen wird, sondern dass zwischen den einzelnen Schleifschritten (zumindest einmal) eine leichte Anfeuchtung erfolgt.

Durch dieses Nässen stellen sich die Holzfasern auf. Im nachfolgenden Schritt können diese dann mit dem Schleifpapier* gekappt werden. Wenn immer Sie Holz schleifen, empfehle ich das zu machen. Die Oberfläche wird dadurch merklich glatter und feiner.

Wie sieht es mit der Schleifrichtung und den Kanten aus?

Beim Schleifen von Holz sollten Sie generell auf die Schleifrichtung achten – also immer mit der Maserung arbeiten. Schleifen Sie quer zu dieser, erhöht das die Gefahr eines unsauberen Schliffbildes und von Ausrissen.

Auch die Kanten sollten bearbeitet werden. Ich empfehle die Kanten zu brechen. Dabei schrägen Sie diese leicht an – je nach Geschmack mehr oder weniger. Das hat zwei entscheidende Vorteile:

  • Durch das absichtliche Herbeiführen einer Abschrägung reißt an den Kanten das Holz später nicht aus.
  • Anstriche, die dem Holzschutz oder der Optik dienen, halten an dieser Schräge viel besser im Gegensatz zur scharfen Kante.

Hier habe ich dazu einen separaten und detaillierteren Beitrag verfasst: Kanten brechen bei Holz.

Maserrichtung

Schleifen sollten Sie grundsätzlich immer in Maserrichtung.

Holz richtig glatt schleifen: Die Anleitung

Wenn Sie Holz so richtig glatt schleifen wollen, brauchen Sie aus meiner Sicht folgende Utensilien bzw. Werkzeuge:

  • Die bevorzugte Schleifmaschine (ich empfehle für grobe Arbeiten Band- oder Exzenterschleifer*, ansonsten Schwingschleifer) oder den Schleifklotz für das händische Schleifen.
  • Möglichkeit, um Schleifstaub zu entfernen (Besen, Staubsauger).
  • Wasserschüssel und Schwamm zum befeuchten des Holzes bzw. zur Reinigung.
  • Möglichkeit, das Werkstück zu befestigen (Schraubzwinge).
  • Schutzausrüstung (Schutzbrille, Handschuhe, etc.).

Letzte Aktualisierung: 26.07.2024, Bilder von amazon.de

So können Sie dabei zum Beispiel vorgehen

  • 1. Schritt: Sollte die Holzoberfläche starke Verschmutzungen aufwiesen, müssen Sie diese in einem ersten Schritt reinigen. Das können Sie auch nass machen. Vor Schleifbeginn muss sie allerdings trocken sein. Daher danach gut austrocknen lassen.
  • 2. Schritt: Spannen Sie das Werkstück gut fest, wenn das erforderlich ist. Benutzen Sie dafür eine Schraubzwinge, achten Sie darauf, dass Sie die Oberfläche nicht beschädigen.
  • 3. Schritt: Beginnen Sie nun grob zu schleifen. Verwenden Sie dazu auch eine grobe Körnung, etwa 60 oder 80. Dieser Schritt dient primär, grobe Mängel in der Oberfläche zu beseitigen. Liegen diese gar nicht vor, reicht eventuell auch zu Beginn eine 100er Körnung.
  • 4. Schritt: Entfernen Sie nun gründlich den Schleifstaub und benetzen Sie nun die Oberfläche mit sauberem Wasser. Es reicht, wenn diese leicht feucht ist. Danach lassen Sie das Holz komplett trocknen.
  • 5. Schritt: Nehmen Sie nun die nächstfeinere Körnung (zum Beispiel nach der 80er Körnung eine 120er Körnung). Schleifen Sie nun die gesamte Oberfläche wiederum ab.
  • 6. Schritt: Nun können Sie die Oberfläche erneut benetzen, trocknen lassen und mit der nächstfeineren Körnung (zum Beispiel 150) schleifen.
  • HINWEIS: Sie müssen aber natürlich die Oberfläche nicht nach jedem Schleifschritt befeuchten. Meist mache ich das auch nur ein- oder zweimal. Je öfter Sie aber befeuchten und schleifen, desto glatter wird auch das Ergebnis.
  • 7. Schritt: Nach mehreren Schleifdurchgängen sind Sie dann schließlich irgendwann bei der Endkörnung angelangt. Dies könnte zum Beispiel eine 300er Körnung sein. Schleifen Sie mit dieser ein letztes Mal über die Oberfläche und entfernen Sie danach den Schleifstaub.
  • 8. Schritt: Zu guter Letzt sollten Sie sich nun auch noch die Kanten vornehmen. Dazu schleifen Sie beispielsweise mit dem Schwingschleifer oder händisch die Kante mit einer feinen Körnung (240, 320, etc.) in einem etwa 45-gradigen Winkel. Dabei sollte es nur zu einer leichten Abschrägung kommen, die an jeder Stelle gleich breit sein sollte.
  • 9. Schritt: Nun können Sie die Holzoberfläche entsprechend schützen (beispielsweise mit Öl, einer Lasur oder einer Grundierung gefolgt von einem Lack).

Um ein sehr gutes Ergebnis zu erzielen, sollten Sie wirklich viele kleine Schritte machen und weder zu viele Körnungsnummern auslassen noch mit einer zu groben Körnung den Endschliff machen. Hier habe ich noch ein paar Bilder zu einigen ausgewählten einzelnen Schritten für Sie:

Erster Schliff

3. Schritt: Grobschliff, um die größten Schramme und Mängel auszumerzen.

5. Schritt Kantholz wassern

4. Schritt: Das leichte einfeuchten der Holzoberfläche.

Feinschliff Schwingschleifer

7. Schritt: Endschliff/Feinschliff mit feiner Körnung und dem Schwingschleifer oder per Hand.

Kanten brechen mit Schleifpapier 120

8. Schritt: Kanten brechen bzw. abschrägen mit feiner Körnung.

Körnung zum Glatt schleifen von Holz: Fazit

Holz wirkt zwar rau, es ist aber ein Werkstoff der mit etwas Geduld sehr glattgeschliffen werden kann. Entscheidend sind die richtigen Geräte (hier ein aus meiner Sicht empfehlenswerter Schwingschleifer*), etwas Übung und die korrekte Körnung, mit der Sie Holz glatt schleifen können. Je öfter Sie einzelne Schleifdurchgänge mit immer feiner werdender Körnung absolvieren, desto besser wird das Ergebnis ausfallen.

Vergessen Sie aber grundlegende Dinge nicht, wie das Zwischendurch-befeuchten der Oberfläche, das Einspannen des Werkzeugs, das Entfernen des Schleifstaubes und das Tragen einer geeigneten Schutzausrüstung (Schutzbrille, etc.).

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