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Ihr Ratgeber über das Schleifen

Tipps beim Feilen und Raspeln: Das haben Sie zu beachten

Das Arbeiten mit der Feile bzw. der Raspel sieht zwar auf den ersten Blick verhältnismäßig einfach aus aber naturgemäß haben Sie auch dabei einiges zu beachten. Ich arbeite vor allem bei Holz und Metall nach dem Bohren oder Sägen gerne mit Raspel und Feile, um Kanten zu schrägen, Grate zu entfernen oder die Dicke von Werkstücken zu dezimieren. In diesem Beitrag möchte ich auf bewährte Tipps beim Feilen und Raspeln etwas näher eingehen.

Kurzzusammenfassung: Raspeln und Feilen

Nachdem ich im Hauptartikel zu Raspeln und Feilen bereits darüber berichtet habe, hier noch einmal die Gemeinsamkeiten bzw. die grundlegenden Unterschiede zwischen Raspeln und Feilen:

Die Raspel ist im Prinzip lediglich für grobe Arbeiten (hauptsächlich in Holz oder weichem Stein) geeignet. Entsprechend grob ist auch die Zahnung. Die Anzahl der Hiebe ist daher ebenfalls recht niedrig. Die Bearbeitung von Metallen können Sie mit der Raspel* im Prinzip vergessen. Der Hieb der Raspel wird entweder als Raspel- oder als Pockenhieb bezeichnet. Nachstehend eine typische Raspel.

Raspel zum Holz bearbeiten

Die Raspel ist fürs Grobe zuständig und wird sehr gerne auch bei Holz eingesetzt.

Die Feile demgegenüber ist sehr viel feiner und daher für besonders harte Materialien (Metalle, etc.) bestens geeignet. Die Urform war die Einhieb-Feile, bei der die Hiebe nacheinander in das Blatt geschlagen wurden. Die Weiterentwicklung ist die Kreuzhieb-Feile, bei der das kreuzweise in zwei Lagen passiert (Oberhieb und Unterhieb). Im untenstehenden Bild der Einhieb und der Kreuzhieb nebeneinander:

Hiebarten Detail

Die drei Hiebarten hier in der Nahaufnahme und gut zu erkennen. Der Kreuzhieb ist eine Weiterentwicklung zum Einhieb.

Tipp 1: Die Wahl der richtigen Raspel bzw. Feile

Der erste Tipp, den ich Ihnen geben kann, ist der, dass Sie immer mit der jeweils richtigen Raspel oder Feile arbeiten sollten. Das heißt, dass Sie in Abhängigkeit des zu bearbeitenden Materials (Metall, Holz, Stein, Kunststoff, etc.) das korrekte Werkzeug aussuchen. Dazu habe ich auch folgende Anmerkungen:

  • Je härter das Material, desto feiner sollten die Feile* sein.
  • Mit einer Raspel ist das Bearbeiten harter Werkstoffe (Metall, hartes Gestein, etc.) kaum möglich – es sei denn, die Raspel wäre dazu speziell geeignet.
  • Gefräste Hiebe eher bei weichen Materialien einsetzen, gehauene Hiebe eher bei harten Materialien (hier dazu mehr: Gehauene und gefräste Feilen).
  • Kreuzhieb-Feilen eher bei harten Materialien, Einhieb-Feilen eher bei weichen Materialien, Raspeln lediglich bei weichen Materialien (Holz, Gips, Alabaster, etc.).

Achten Sie bei all Ihren Überlegungen auch immer auf den erforderlichen Querschnitt: Nur, weil Sie eine Flachstumpf-Feile daheim haben, heißt das nicht automatisch, dass mit dieser jedes Material auch gefeilt werden kann.

Tipp 2: Werkstück richtig befestigen

Wie bei anderen Arbeiten auch, ist die Befestigung des zu bearbeitenden Werkstücks eine wichtige Sache. Es ist ganz einfach eine Sicherheitsfrage, denn unsachgemäß befestigte Werkstücke provozieren das Abrutschen mit dem Werkzeug, was zu Verletzungen führen kann.

Abgesehen davon arbeiten Sie mit Feile und Raspel* in aller Regel zweihändig. Sie haben also keine Möglichkeit, das Werkstück zusätzlich zu halten. Grundsätzlich halte ich es generell für besser, Werkstücke einzuspannen, weil Sie sich dann besser auf die Arbeit fokussieren können.

Das Einspannen selbst funktioniert mit Zwingen aber auch mit einem Schraubstock. Dabei sollten Sie darauf achten, dass das Spannen nicht zu einer Beschädigung der Oberfläche führt. Also erforderlichenfalls lege ich beispielsweise ein Stück Karton bei, um das zu verhindern.

Werkstück mit Zwinge befestigen

Ein wichtiger Tipp beim Feilen und Raspeln ist die korrekte Befestigung des jeweiligen Werkstücks.

Tipp 3: Raspeln und Feilen richtig halten

Ein weiterer Tipp für gute Ergebnisse ist, Feile und Raspel* immer richtig zu halten. Im Prinzip arbeiten Sie so, dass Sie die Raspel/Feile mit einer Hand beim Heft (Griff) halten und die andere Hand vorne flach auf das Blatt legen.

Nun bewegen Sie die Raspel/Feile* noch vorne und zurück und üben mit der „Blatthand“ mehr oder weniger Druck aus – je, nachdem, wie das Ergebnis bzw. der Materialabtrag sein soll. In gewissen Situationen müssen Sie allerdings einhändig arbeiten, beispielsweise, weil es das Werkstück oder der Platzmangel erfordert.

In diesem Beitrag über das richtige Raspeln von Holz habe ich eine kurze Anleitung verfasst und nachstehend können Sie sich ein kurzes Video ansehen, wie das Raspeln bei einem Linkshänder funktioniert:

Tipp 4: Reinigung der Handwerkzeuge

Was immer auch wichtig ist: Das Reinigen der Raspeln und Feilen. Einerseits wird die Lebensdauer so signifikant verlängert und andererseits haben Sie so immer ein sauberes und ordentliches Werkzeug bei der Hand.

Eher schlecht ist meiner Ansicht nach die Idee, eine Feile* oder Raspel mit Wasser zu reinigen. Das könnte dazu führen, dass diese rosten, denn das abwischen aufgrund der Hiebe nicht immer optimal funktioniert.

Ich wische daher gleich nach der Benutzung die Raspel bzw. Feile trocken ab oder benutze eine Feilenbürste*. Mit dieser können Sie spezielle Feilen von Spänen oder Schmutz reinigen. Eine normale Drahtbürste würde ich an Ihrer Stelle dazu eher nicht verwenden, da diese das jeweilige Werkzeug auch beschädigen kann.

Tipp 5: Lagerung und Schutz vor Korrosion

Ein letzter Tipp beim Feilen und Raspeln, der Ihnen aus meiner Sicht viel Geld sparen kann, ist die richtige Lagerung von Raspeln und Feilen. Um diese vor Korrosion zu schützen sollte das optimaler Weise in einem trockenen Raum erfolgen. So kann sich auch kein Flugrost ansetzen.

Wenn Sie bereits im Vorhinein wissen, dass Sie die Werkzeuge längere Zeit nicht benötigen, dann könnten Sie diese beispielsweise auch mit WD-40 Öl* einlassen, ähnlich, wie das bei Messern der Fall ist.

Außerdem empfehle ich, Feilen und Raspeln nicht in einer Lade oder auf einem Haufen mit anderen Werkzeugen zu lagern. Somit können auch keine mechanischen Beschädigungen passieren. Ich hänge sie bevorzugt am Heft auf, wenn dieses eine Aufhängemöglichkeit bietet. Hier dazu mehr: Raspeln und Feilen entrosten.

Feilen entrosten

Feilen und Raspeln sollten Sie immer gut vor Rost schützen.

Tipp 6: Keine Zweckentfremdung

Ich empfehle Ihnen ausdrücklich nicht, Raspeln oder Feilen für andere Dinge als vorgesehen zu verwenden. Also weder als Brecheisen noch als Hammer oder sonst etwas. Sie würden lediglich die ohnehin heikle Zahnung Beschädigung und könnten so wahrscheinlich nicht mehr sinnvoll feilen oder raspeln.

Außerdem können Sie eine stumpfe Raspel/Feile nicht mehr schärfen. Daher sollten Sie alle Möglichkeiten in Erwägung ziehen, diese scharf zu halten – dazu gehört natürlich auch, diese nicht für etwas Anderes zu benutzen, als sie vorgesehen ist.

Tipps beim Feilen und Raspeln: Zusammenfassung

Zum Nachbearbeiten von Holz oder Metallen aber auch zum Modulieren von weichem Gestein sind Raspeln und Feilen* sehr gut geeignet. Der Umgang mit Ihnen bedarf allerdings einer gewissen Übung. Diese können Sie sich holen, in dem Sie diese Werkzeuge an einem Reststück (Holz, Metall, etc.) ausprobieren.

Besonders wichtig sind meiner Ansicht nach zwei Dinge: Der Kauf hochwertiger Modelle, die nicht gleich stumpf werden und die korrekte Lagerung und Reinigung.

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