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Ihr Ratgeber über das Schleifen

Körnungsnummer: Was bedeutet die Zahl auf der Rückseite eigentlich?

Die Körnungsnummer ist die wichtigste Angabe auf Schleifpapier und anderen Schleifmitteln, bezeichnet Sie doch die Feinheit der Körnung – und diese entscheidet unter anderem darüber, wie viel Material abgetragen wird. Außerdem ist es nicht sinnvoll, jeden Schliff mit einfach irgendeiner Körnung durchzuführen – das wird in der Praxis nicht funktionieren. In diesem Beitrag möchte ich daher zeigen, wo die Körnungsnummer üblicher Weise zu finden ist, was Sie bedeutet und welche Abstufungen eigentlich üblich sind.

Wo steht die Körnungsnummer?

Die Körnungsnummer steht bei Schleifpapier üblicher Weise auf der Rückseite. Entweder in Form einer reinen Zahl (bspw. 80 oder 220) oder aber in Kombination mit einem Buchstaben (bspw. K120 oder P40). Der Buchstabe gibt dabei üblicher Weise den Härtegrad der Körnung an. Der Buchstabe P steht zudem für die FEPA-Norm bei beweglichen Schleifmitteln (Schleifpapier, Schleifbänder, etc.) während ein F für starre Schleifmittel (Schleifscheiben, Schleifsteine, etc.) steht. Dazu habe ich auch eine Tabelle veröffentlicht, die darüber detaillierte Auskunft gibt: Schleifpapier Körnung: Tabelle.

Sollte auf einem Schleifmittel einmal keine Körnungsnummer stehen, wird es schwierig zu eruieren, welche Körnung es aufweist. Eventuell könnte die Nummer noch auf der Verpackung stehen. Ist auch diese nicht vorhanden, könnten Sie mit den Fingerspitzen drüber reiben und die Körnung in etwa ertasten (also ob sie grob, mittel oder fein ist) bzw. so ganz gut mit anderen Körnungen vergleichen.

Hier ein paar Beispiele zu Körnungsnummern und wo sie zu finden sind:

Fächerscheibe Körnung

Die Körnungsnummer bei der Fächerscheibe – steht meist auf der Scheibenrückseite mit anderen Werten.

Trockenschleifpapier Körnung

Hier die Rückseite eines ganz normalen Trockenschleifpapiers mit der Körnungsnummer P240.

Schleifstein Körnung

Ein japanischer Wasserstein (hier ein Kombistein) hat seine Körnungen in der Regel seitlich aufgedruckt.

Was ist grob, mittel bzw. fein?

Nun, ganz grundsätzlich ist es eigentlich ziemlich logisch aufgebaut. Aber natürlich muss man die Einteilung etwas individuell sehen. Was für den einen mittelgrob ist, kann für jemand anderen bereits fein sein. Die Übergänge zwischen grob, mittel, fein (und sehr fein) sind daher meiner Erfahrung nach fließend zu sehen. Eine Hilfestellung bietet aber die Einteilung nach FEPA, die an und für sich wie folgt aussieht (habe ich selbst im Internet recherchiert):

  • grob: P12 bis P80 bzw. F5 bis F70
  • mittelgrob: P100 bis P280 bzw. F80 bis F230
  • fein: P320 bis P600 bzw. F240 bis F320
  • sehr fein: P800 bis P5000 bzw. F360 bis F2000

Wenn Sie zum Beispiel Holz bearbeiten, werden Sie meiner Erfahrung nach kaum mit Körnungen von über 280 oder 320 hinauskommen. Eine solche Körnung ist bereits so fein, dass der Abtrag sehr gering ist. Höchstens für das Ausbessern kleiner Kratzer und zum Schleifen höchst sensibler Oberflächen aus Holz wäre das wahrscheinlich ein Thema.

Bei Metallen und anderen harten Werkstoffen sieht es da wiederum anders aus. Auch Messer beispielsweise können Sie wirklich lange mit immer feiner werdenden Körnungen schleifen, um deren Schärfe zu maximieren.

Ich mache mir hier meist eher weniger Gedanken und nehme die obigen Werte eher als eine gute Richtschnur. Wenn Sie statt einer 240er Körnung mit einer 220er Körnung schleifen, ist das meistens auch nicht tragisch. Sie sollten aber wissen, dass es sehr wohl einen Unterschied macht, ob Sie mit einer 80er Körnung oder einer 180er Körnung den Schleifprozess starten.

Überspringen von Körnungsnummern beim Schleifen?

Wenn Sie einen Schleifprozess starten, dann sollten Sie immer mit der Körnungsnummer starten, die für das beabsichtigte Ziel geeignet ist. Haben Sie also tiefe Schrammen im Holz, macht es wenig Sinn, mit einer 220er Körnung zu starten – das wird dann wohl eher eine 60er Körnung sein. Umgekehrt brauchen Sie – um kleine Kratzer auf Metalloberflächen auszumerzen keinen 80er Körnung zu Beginn.

In aller Regel schleifen Sie auch nicht nur einmal sondern mehrmals hintereinander. Hier ist es so, dass Sie nicht zu viele Körnungsnummern auf einmal überspringen sollten. Das bringt erstens kein sauberes Ergebnis und ist zweitens sehr ineffizient. Hier ein positives und ein negatives Beispiel:

  • 80 – 120 – 180 – 240
  • 60 – 180 – 320

Das zweite Beispiel ist eventuell etwas überzeichnet aber dennoch: In diesem Fall würden Sie mit der jeweils nachfolgenden Körnung das Schleifbild der vorherigen Körnung nicht verbessern – daher ist so eine Abfolge meiner Erfahrung nach definitiv ungeeignet.

Fazit und Zusammenfassung

Die Körnungsnummer gibt Auskunft über die Feinheit des verwendeten Schleifpapiers. Je niedriger diese zahl ist, desto mehr werden Sie von dem Material, welches Sie bearbeiten möchten, abtragen. Nicht jede Körnung und jedes Schleifpapier ist dabei für jeden Werkstoff gleich gut geeignet.

An und für sich wird die Körnungsnummer auf jedem Schleifmittel angegeben. Es gibt manchmal auch Ausnahmen, wie zum Beispiel bei Schruppscheiben, auf denen in der Regel keine Körnungsnummer zu finden ist.

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