Gehauene und gefräste Feilen: Wo liegt der Unterschied?
Feilen können auf zwei unterschiedliche Arten hergestellt werden, nämlich gefräst oder gehauen. Während sie früher durch den sogenannten Feilenmacher händisch gefertigt wurden, läuft das heute alles maschinell ab. In diesem Artikel gebe ich einen Überblich darüber, wo der Unterschied zwischen gehauenen und gefrästen Feilen liegt und für welche Werkstoffe sie welche Type bevorzugt verwenden können.
Aufbau einer Feile: Kurzzusammenfassung
Ich habe auf der Hauptseite von Raspeln und Feilen bereits den Aufbau einer Feile beschrieben. Hier daher nur noch eine kurze Zusammenfassung inklusive Skizze: Eine Feile besteht aus wenigen Teilen, nämlich
- Heft/Griff: Dort halten Sie die Feile.
- Angel: Diese fixiert das Blatt im Heft.
- Blatt: Auf diesen befinden sich die einzelnen Hiebe.
- Hiebe: Diese sorgen für den Abtrag des Materials und sind in das Blatt gefräst oder gehauen.
Hier dazu eine Skizze über den grundsätzlichen Aufbau:
Das sind die Hiebe bei einer Feile
Die Hiebe sind bei der Feile die Zähne, also gleichsam Vertiefungen, durch die beim Feilen der Materialabtrag überhaupt erst möglich wird. Wie fein bzw. grob eine Feile ist, wird durch die Hiebnummer bestimmt. Diese ist wiederum Abhängig von der Hiebzahl. Klingt kompliziert – ist es aber nicht.
In der nachfolgenden Tabelle habe ich übliche Hiebnummern und Hiebzahlen getrennt nach Feilen und Raspeln verglichen. Je niedriger die Hiebnummer, desto gröber die Feile. Die Hiebnummer bei der Feile wird auf die Anzahl der Hiebe pro cm Blattlänge bezogen.
Hieblänge in mm | Raspel (Hiebe pro cm²) | Feile (Hiebe pro cm) | |||||
Hieb-Nr. 1 | Hieb-Nr. 2 | Hieb-Nr. 3 | Hieb-Nr. 1 | Hieb-Nr. 2 | Hieb-Nr. 3 | Hieb-Nr. 4 | |
100 mm | --- | --- | --- | 17 | 23 | 28 | 34 |
150 mm | 14 | 20 | 28 | 13 | 18 | 23 | 28 |
200 mm | 11 | 16 | 22 | 10 | 15 | 20 | 24 |
250 mm | 9 | 12 | 18 | 8 | 13 | 17 | 21 |
300 mm | 7 | 10 | 14 | 7 | 11 | 15 | 19 |
350 mm | --- | --- | --- | 6,5 | 10 | 14 | 17 |
400 mm | --- | --- | --- | 6 | 9 | 13 | 16 |
Wollen Sie mehr über spezielle Hiebformen erfahren, habe ich auch diesen Beitrag für Sie: Kreuzhieb H1, H2 und H3.
Gehauene und gefräste Feilen – der Unterschied
Die Hiebe können auf zwei Arten in das Blatt getrieben werden: Gehauen oder gefräst. Der Unterschied liegt darin, dass sie eingeschlagen (gehauen) bzw. eingeschnitten (gefräst) werden. Dadurch ergeben sich allerdings andere Stellungen der einzelnen Zähne, was ich in der nachfolgenden Skizze verdeutlicht habe:
Der Hauptunterschied ist die Ausrichtung des Spanwinkels. Während dieser bei gehauenen Hieben negativ ist, ist er bei gefrästen Hieben positiv. Auch beispielsweise bei Sägen gibt es solche mit negativen und positiven Spanwinkel.
Dafür verwenden Sie gehauene bzw. gefräste Feilen
Der positive Spanwinkel frisst sich gleichsam in das Material und bewirkt so einen viel höheren Materialabtrag. Daher verwende ich gefräste Feilen eher nur für weichere Materialien (außer, aus der jeweiligen Produktbeschreibung geht etwas Anderes hervor).
Der negative Spanwinkel schabt lediglich über das Material, weshalb hier punkto des Abtrages eher weniger Leistung zu erwarten ist. Gehauene Feilen finden daher eher bei härteren Werkstoffen Verwendung (zum Beispiel Metallen, etc.)
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Letzte Aktualisierung: 2025-01-18, Bilder von amazon.de