Schleifmaschinen: Sinnvolle Unterstützung beim Schleifen
Seit langer Zeit macht sich der Mensch Gedanken, wie man sich Arbeitsvorgänge sowohl industriell aber auch im Alltag vereinfachen kann. Selbst das Heimwerken läuft heute anders ab, also noch vor 30 oder 50 Jahren. Auch beim Schleifen von Metallen, Holz oder anderen Werkstoffen ist das nicht anders. Eine Reihe von Schleifmaschinen steht Ihnen dabei zur Verfügung. Auf dieser Seite habe ich zusammen gefasst, welche Optionen Sie dabei haben und welche Geräte aus meiner Sicht für welchen Verwendungszweck sinnvoll verwendet werden können.
Winkelschleifer: Praktischer Allrounder
Einen Winkelschleifer werden vermutlich die meisten Heimwerker zu Hause haben. Dabei handelt es sich quasi um einen Allrounder, mit dem geschnitten aber auch geschliffen werden kann. Je nachdem, was Sie machen möchten, brauchen Sie aber einen passenden Aufsatz bzw. Schleifscheiben. Gebräuchlich sind meiner Erfahrung nach:
- Schleifscheiben/Schruppscheiben: Dabei handelt es sich um eine ganz normale Scheibe, die etwas dicker als eine herkömmliche Trennscheibe ist. Mit ihr kann man explizit schleifen. Eingespannt wird diese wie eine Trennscheibe auch.
- Fächerscheiben: Von oben betrachtet sieht diese Scheibe aus, wie ein lamellenartig angeordneter Fächer. Die radial angeordneten Elemente enthalten den Schleifkorn-Besatz, der abrasive Wirkung entfaltet.
- Bürstenaufsätze: Diese werden meist auf das Gewinde des Winkelschleifers geschraubt und bestehen aus Stahlbürsten oder anderem Material. Gut geeignet sind diese Aufsätze, um zum Beispiel Metalle von Lack zu befreien oder es zu polieren.
- Schleifteller mit Klett-Schleifscheiben: Das habe ich zum Beispiel daheim: Der Teller hat einen Klett-Besatz und wird auf das Gewinde geschraubt. Die Schleifpapier-Aufsätze haben ebenfalls auf der Unterseite einen Klett-Belag, mit dem sie auf dem Aufsatz halten. So können Sie dann schleifen.
Mit einer Trennscheibe sollten Sie übrigens nie schleifen. Der Grund dafür ist, dass eine Trennscheibe (wie der Name schon sagt) zum Trennen vorgesehen ist und beim Schleifen in jedem Fall ein seitlicher Druck auf die Scheibe wirkt, die dadurch brechen kann. Das ist dann ziemlich gefährlich. Hier erfahren Sie übrigens alles weitere Wissenswerte zum Umgang und Schleifen mit dem Winkelschleifer.
Exzenterschleifer: Für gerade und gewölbte Flächen
Der Exzenterschleifer besitzt einen Schleifteller und kann daher ähnlich benutzt werden, wie ein Winkelschleifer mit Schleifteller-Aufsatz. Aber aus meiner Sicht hat er ein paar entscheidende Vorteile:
- sehr feiner Abtrag durch Kombination aus Rotation- und Exzenterbewegung
- für gerade und gewölbte Flächen einsetzbar
- hohe Abtragleistung möglich
Die Schleifscheiben werden bei diesem Schleifgerät an der Unterseite meist angeklettet und haften dadurch. Verwenden können Sie den Exzenterschleifer für Holz aber auch Metalloberflächen und anderen Materialien.
Die wichtigsten Kaufkriterien sind aus meiner Sicht Motorleistung, Drehzahl, Gewicht, Preis und die Absaugung. Apropos Absaugung: Diese besteht oft aus einer praktischen Staubbox, die am hinteren Ende montiert wird und etwas Staub fassen kann.
Die wesentlichen Regeln beim Schleifen mit diesem Gerät sind:
- Arbeiten mit wenig Druck
- Schleifen in gleichmäßig runden Bewegungen
- Exzenterschleifer parallel zur Bearbeitungsfläche führen
Von den Kosten her bewegen sich halbwegs passable Modelle im Rahmen von rund 100- bis 200 Euro. Hier finden Sie weitere wichtige Infos rund um Exzenterschleifer.
Bandschleifer: Viel Fläche in kurzer Zeit
Eine Schleifmaschine, die etwas anders funktioniert als die vorgenannten ist der Bandschleifer. Es gibt ihn in zwei verschiedenen Ausführungsvarianten: Stationär oder zum händischen Schleifen. Geschliffen wird in beiden Fällen nicht mit einer Schleifscheibe sondern einem Band, das über Rollen läuft. Die Vorteile dabei unter anderem:
- Hohe Abtragleistung in kurzer Zeit möglich
- Schneller Arbeitsfortschritt
- Lineares Schliffbild (keine kreisende Bewegungen)
Speziell beim Arbeiten mit dem Handbandschleifer ist etwas Übung gefragt, weshalb Sie ihn nur dann einsetzen sollten, wenn Sie vorher den Umgang geübt haben. Ebenfalls wesentlich ist die Tatsache, dass ein zu langes Verharren auf derselben Stelle auf Holzuntergründen zu ungewünschten Vertiefungen führen kann.
In der stationären Variante haben Sie zudem den Vorteil, dass Sie kleinere Werkstücke oder auch Messer schärfen und entgraten können. Es gibt sogar mobile Modelle, die Sie mit wenigen Handgriffen zu einer stationären Bandschleifmaschine umfunktionieren können- diese kosten natürlich etwas mehr.
Apropos Kosten. Gute Modelle, die auch für den Hausgebrauch geeignet sind, sollten Sie in der Preisspanne zwischen etwa 100- bis 300 Euro bekommen. Mehr dazu und viele Tipps erhalten Sie auch im Spezialartikel zum Bandschleifer.
Schwingschleifer: Kanten und Ecken ohne Rotation schleifen
Der Schwingschleifer sieht auf den ersten Blick aus, wie ein Exzenterschleifer, weist aber zwei entscheidende Unterschiede bzw. Vorteile zu diesem auf:
- Die Grundplatte ist meist rechteckig/quadratisch oder speziell geformt (zum Beispiel dreieckig)
- Der Schwingschleifer rotiert nicht sondern schwingt lediglich kreisförmig
Aus diesen Gründen eignet er sich sehr gut für das Schleifen von Ecken und Kanten aber auch für mittelgroße Flächen. Einen Hohen Abrieb dürfen Sie sich aber ebenso wenig erwarten, wie das Schleifen gewölbter Flächen.
Achten Sie beim Schleifen mit diesem Gerät auf folgendes:
- Halten Sie den Schleifer stets in Bewegung
- Arbeiten Sie mit wenig Druck
- Schleifen Sie (beim Holz schleifen) mit der Maserung
Es handelt sich beim Schwingschleifer um eine sehr spezielle Schleifmaschine, wobei es auch manche Modelle gibt, bei denen der Schleifschuh ausgewechselt werden kann und Sie so flexibel im Hinblick auf die Form des Schleifpapiers sind. Alles Weitere über dieses Schleifgerät erfahren Sin in diesem Beitrag über Schwingschleifer.
Deltaschleifer: Schwingschleifer mit speziellem Schleifschuh
Gerade, wenn die Bearbeitung eher kleinerer Flächen mit speziellem Zuschnitt gefragt ist, kann ein Schleifgerät, wie der Deltaschleifer ins Spiel kommen. Seine Vorteile sind:
- dreiecksförmige Grundplatte (gut geeignet für Ecken)
- handlich und wendig (einhändig zu führen)
- Überkopfarbeiten gut zu bewerkstelligen
Vom Funktionsprinzip her handelt es sich um einen Schwingschleifer: Die Grundplatte wird in eine kreisförmig-schwingende Bewegung versetzt und schleift so Material ab. Eine Rotationsbewegung gibt es nicht.
Die Schleiffläche des Deltaschleifers ist relativ klein, weshalb er definitiv das falsche Gerät für große Flächen ist. Aber beispielsweise das Abschleifen von Türstöcken oder Fensterrahmen sowie Stühlen funktioniert in aller Regel sehr gut.
Eine Alternative zum Deltaschleifer ist übrigens ein Multifunktionswerkzeug, bei dem oft ein Schleifschuh in Deltaform dabei ist. Was das genau ist und was es über den Dreieckschleifer noch zu erfahren gibt, erfahren Sie auf dieser Seite über den Deltaschleifer.
Multischleifer: Kombination mehrerer Schleifplatten
Ein Multischleifer ist (für mich) im Prinzip nichts Anderes als ein Schleifgerät, dass über austauschbare Schleifplatten verfügt. Somit ist das Abschleifen mit unterschiedlichen Formen (Deltaform, Bügeleisenform, Rechteckform, etc.) möglich. Es macht diese Maschine zu einem wahren Allrounder.
Die wesentlichen Kriterien sind hier also neben der Leistung und der Dreh- bzw. Schwingzahl auch die Anzahl und Qualität des Zubehörs. Meiner Ansicht nach sollten Sie zumindest zwei unterschiedliche Schleifplatten mit dabei haben. Wichtig ist auch das Vorhandensein einer Absaugmöglichkeit.
Die Handhabung ist dabei an und für sich so, wie beim Schwingschleifer auch: Die Schleifplatte, auf der das Papier angeklettet ist, wird in eine kreisförmig-drehende Bewegung versetzt, ohne dabei aber zu rotieren. Dadurch wird Material abgetragen – zwar weniger als beim Exzenterschleifer oder beim Bandschleifer aber dafür ist das Schliffbild in der Regel etwas besser. Erfahren Sie hier alles über den Multischleifer.