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Ihr Ratgeber über das Schleifen

Mit der Flex Holz schleifen: Alles richtig machen

Der Winkelschleifer wird landläufig oft auch als „Flex“ – und in bestimmten Regionen als „Feuerradl“ – bezeichnet. Das kommt nicht von ungefähr – schließlich wirft sie beim Schleifen oder schneiden von Metallen Funken, was nicht ungefährlich ist. Allerdings ist auch das Holz schleifen mit der Flex eine gewisse Herausforderung, nachdem die hohen Drehzahlen eine besondere Konzentration erfordern. In diesem Artikel habe ich dazu das Wichtigste zusammengefasst.

Das ist die Flex und diese Eigenschaften bringt sie mit

Die Flex bzw. der Winkelschleifer ist eine Allround-Maschine, mit der Sie neben dem Schleifen von diversen Materialien auch Schruppen und Schneiden können. Für die jeweiligen Arbeiten sind unterschiedliche Schleifscheiben bzw. Schleifteller erforderlich. Auch das Arbeiten mit der Drahtbürste ist möglich. So verwundert es mich nicht, dass die Flex kaum in einem halbwegs ausgestattetem Heimwerker-Haushalt fehlt.

Wenn ich an die Arbeiten denke, die ich mit dem Winkelschleifer durchführe, spielt das Abschleifen allerdings nur die untergeordnete Rolle. Geschätzt 80% der Arbeitszeit verbringe ich mit dem Schneiden von diversen Materialien und Werkstoffen. Die restliche Zeit nutze ich zum Schruppen und Schleifen. Das liegt vor allem daran, dass es gerade für das Schleifen sehr gute Alternativen an Schleifmaschinen gibt.

Der Winkelschleifer ist im Prinzip folgendermaßen aufgebaut:

Aufbau Bestandteile Winkelschleifer

Dabei gibt es natürlich – ja nach Hersteller und Modell – ganz unterschiedliche Ausführungen, zum Beispiel auch solche Modelle mit einem Schnellspannverschluss. Die gängigsten Grüßen sind die Durchmesser 115 mm, 125 mm und 230 mm. Für diese Einheiten finden Sie defacto jede Trenn- oder Schleifscheibe, die Sie brauchen könnten. Ich arbeite daheim so gut wie immer mit dem Ø 125 mm Winkelschleifer*.

Das sollten Sie beim Schleifen mit der Flex nicht tun

Hier habe ich ein paar Dinge zusammengefasst, die beim Schleifen von Holz mit der Flex (aber auch generell) keine guten Ideen sind und daher meiner Ansicht nach sehr problematisch erscheinen:

  • Schleifen Sie nie mit einer Trennscheibe. Diese sind zum Schneiden gedacht und haben für Druck von der Seite weder die erforderliche Festigkeit noch die erforderliche Stärke. Tun Sie es dennoch, müssen Sie gefasst sein, dass die Scheibe bricht – was lebensgefährlich sein kann.
  • Arbeiten Sie niemals ohne eine gute Schutzausrüstung. Dazu zählt meiner Ansicht nach das Tragen einer hochwertigen Schutzbrille*, das Verstecken von langen Haaren unter einer Kappe, das Vermeiden von Tragen zu weitere Kleidung, das Anziehen von Sicherheitsschuhen und das Tragen von Handschuhen. Passieren kann natürlich immer etwas, mit den richtigen Vorkehrungen ist es aber weniger wahrscheinlich.
  • Schleifen Sie mit dem Winkelschleifer* nie Werkstücke, die nicht ordentlich eingespannt sind, es sein denn, es ist durch das Eigengewicht (zum Beispiel ein schwerer Holztisch, etc.) unbeweglich genug.
  • Lassen Sie sich beim Schleifen nicht ablenken. Eine gute Konzentration und Fokussierung auf das Wesentliche schützt vor leichtsinnigen Arbeitsunfällen.
  • Arbeiten Sie nur notfalls in geschlossenen Räumen – wenn möglich, erledigen Sie die Schleifarbeiten mit der Flex im Freien. Das heißt auch eine gewisse Rücksichtnahme auf die Witterung.

Gewisse Fehler zu vermeiden ist aus meiner Sicht deshalb wichtig, weil die Flex mit extremen Umdrehungsgeschwindigkeiten (im Regelfall 11.000 Umdrehungen pro Minute) arbeitet. Dass dabei Späne, Schleifreste und Staub mit massiver Geschwindigkeit umhergewirbelt wird, steht außer Frage.

Holz schleifen mit der Flex: Mögliche Schleifscheiben

Zum Schleifen von Holz und Holzwerkstoffen stehen Ihnen zwei unterschiedlich Optionen zur Verfügung, auf die ich nachstehend kurz eingehen möchte:

Fächerschleifscheibe

Eine der bekanntesten Schleifscheiben ist die sogenannte Fächerschleifscheibe oder einfach nur Fächerscheibe. Dabei handelt es sich um eine Scheibe mit kreisförmig angeordneten Schleifsegmenten in Lamellenform. Diese stehen etwa 15 Grad versetzt auf die gerade Fläche, sodass Sie beim Schleifen von Holz die Flex etwas schräg halten müssen. Die Scheibe wird bei Holz hauptsächlich für den Grobschliff benutzt und es gibt sie in unterschiedlichen Körnungen, zum Beispiel hier: Workpro Fächerscheiben*.

Fächerscheibe

Hier der Aufbau einer klassischen Fächerscheibe. Es gibt zwar unterschiedliche Körnungen aber im Regelfall keine sehr feinen.

Schleifteller mit Aufsatz

Die zweite Möglichkeit ist es, einen Schleifteller zu benutzen und auf diesen einen Aufsatz der Wahl zu kletten. Dabei haben Sie den großen Vorteil, betreffend der Körnung flexibel zu sein. Sie können auf so einen Schleifteller im Prinzip die (lochlosen) Scheiben verwenden, die Sie zum Beispiel auch auf den Exzenterschleifer kletten. Zu beachten beim Arbeiten ist natürlich, dass die Umdrehungsgeschwindigkeit viel höher ist, als beim Exzenterschleifer. Einen Schleifteller können Sie sich hier ansehen: Connex Klett Schleifteller*.

Klett Schleifteller hinten

Die Hinterseite von Schleifteller und Schleifscheibe. Die Körnung ist dort abgedruckt und es bietet die Scheibe die Möglichkeit, an den Teller geklettet zu werden. (Für den Winkelschleifer empfehle ich die lochlose Variante).

So gehe ich beim Schleifen von Holz mit der Flex vor

Nachstehend habe ich die einzelnen Arbeitsschritte und das benötigte Material bzw. Werkzeug für das grobe Holz schleifen mit der Flex zusammen gefasst:

Das verwende ich dazu

Folgende Utensilien verwende ich üblicher Weise dazu:

  • Winkelschleifer
  • Fächerschleifscheibe* mit einer Körnung von 60 oder 80
  • Zwingen, um das Werkstück gut zu befestigen
  • Besen und Schaufel, um die Schleifreste zu entfernen
  • Schutzbrille* und Sicherheitsschuhe und gegebenenfalls Handschuhe
Schutzbrille Winkelschleifer

Eine Schutzbrille ist aus meiner Sicht beim Holz schleifen mit der Flex ein absolutes „Muss“. Herumfliegende Kleinteile können ansonsten die Augen sehr leicht schädigen.

Die einzelnen Arbeitsschritte

Kommen wir nun zu den einzelnen Arbeitsschritten:

  • 1. Schritt: Zuerst spanne ich die Fächerscheibe* in den Winkelschleifer ein. Das ist in der Regel relativ einfach, allerdings vergessen Sie nicht, die Scheibe gut festzuziehen. Während ich das mache, habe ich den Winkelschleifer vom Stromnetz getrennt (immer) – bei Akkugeräten habe ich den Akku heraußen.
  • 2. Schritt: Danach spanne ich das Stück Holz gut fest, außer das Eigengewicht des Werkstücks lässt es zu, dass es so geschliffen wird. Ein gutes Beispiel dafür ist mein Esszimmertisch, den ich vor Jahren geschliffen habe. Dieser steht wie eine Eins und muss daher nicht zusätzlich gesichert werden.
  • 3. Schritt: Nun stehen wir unmittelbar vor der Inbetriebnahme des Winkelschleifers. Da fehlt natürlich noch eine adäquate Schutzausrüstung. Bei mir besteht diese im Regelfall aus Schutzbrille*, Sicherheitsschuhen und eng anliegender Kleidung.
  • 4. Schritt: Nun nehme ich den Winkelschleifer in Betrieb. Dabei fasse ich ihn gut mit beiden Händen (Zusatzhandgriff nicht vergessen), sodass er mir keinesfalls aus der Hand rutschen kann.
  • 5. Schritt: Ich führe die Schleifscheibe zur zu schleifenden Oberfläche und lasse diese in kreisenden Bewegungen über das Holz gleiten. Dabei achte ich auf mäßigen Druck, um keine Riefen und Scharten oder Vertiefungen zu produzieren.
  • 6. Schritt: Nachdem die gewünschte Glattheit erreicht ist, nehme ich das Gerät außer Betrieb und lege es zur Seite. Danach entferne ich den Schleifstaub

Die einzelnen Schritte sind zwar meiner Ansicht nach logisch und nachvollziehbar, es gibt aber doch einige Tücken: Vor allem ein zu hoher Druck sollte gerade mit der Flex nicht ausgeübt werden.

Ein weiterer wichtiger Tipp: Führen Sie den Winkelschleifer* mit bereits drehender Scheibe zur Oberfläche. Würden Sie diesen auflegen und erst dann in Betrieb nehmen, besteht die hohe Gefahr, dass dieser weggeschleudert oder das Holz massiv beschädigt wird.

Hier lesen Sie übrigens, wie Sie mit einer Flex Paletten schleifen bzw. wie Sie mit ihr Farbe abschleifen können.

Schleifen mit Winkelschleifer

Umfassen Sie die Winkelschleifer immer mit zwei Händen und vollziehen Sie kreisende Bewegungen mit mäßigem Druck an der zu schleifenden Oberfläche.

Mit der Flex Holz schleifen: Fazit und Zusammenfassung

Die Flex gilt als Allrounder, daher können Sie mit ihr auch gut Holz schleifen. Dieses Gerät bedarf aber einer sehr hohen Aufmerksamkeit und wichtiger Schutzvoraussetzungen, damit es gefahrlos benutzt werden kann. Die Umdrehungsgeschwindigkeiten sind relativ hoch.

Der Winkelschleifer* dient daher in erster Linie einem Grobschliff oder Reinigungsschliff für Holzoberflächen. Für das Feinschleifen oder Zwischenschliffe gibt es bessere Schleifmaschinen, die betreffend Drehzahl arretierbar sind.

Sind Sie noch auf der Suche nach einer geeigneten Fächerschleifscheibe für das Schleifen von Holz mit der Flex, sehen Sie sich auch diese hier im Detail an:

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Letzte Aktualisierung: 27.07.2024, Bilder von amazon.de


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