Skip to main content

Ihr Ratgeber über das Schleifen

Lack von Metall abschleifen: Gute Vorbereitung für Folgeanstriche

Sehr häufig muss man vor dem Streichen von Metallen bzw. Metallteilen die Oberfläche vom Altanstrich befreien. Das ist unbedingt erforderlich, wenn das Metall neu gestrichen werden soll und kann auf verschiedene Arten erfolgen. Eine dieser Arten ist das Schleifen von Metall. In diesem Beitrag erfahren Sie daher, wie Sie Lack von Metall abschleifen, was Sie dazu alles brauchen und wie Sie dabei vorgehen können.

Warum sollte alter Lack von Metallen abgeschliffen werden?

Nun, die Gründe verhalten sich sehr ähnlich zu denen, die es bei Holzoberflächen zu beachten gilt:

  • Der Altanstrich kann abblättern und dann den Folgeanstrich gleich mitablösen – daher erst entfernen.
  • Altanstriche bieten meist keine gute Haftgrundlage
  • Die Schichtdicken würden mit jedem Anstrich stärker werden.
  • Rein optisch sieht man es ziemlich schnell, wenn Farbe immer wieder mit Farbe überstrichen wird.
  • Bleiben alte Farben auf dem Metall beeinflussen sie natürlich die Farben der darüberliegenden Schicht (es können Flecken entstehen bzw. Bereich unterschiedlicher Färbungen).

Das sind aus meiner Sicht die wichtigsten Gründe, weshalb Sie Altlack erst entfernen sollten, bevor Sie neue Farben und Lacke auf Metalluntergründe auftragen.

Lack von Metall mit dem Winkelschleifer abschleifen

Eine bewährte Methode, Lack von Metall abzuschleifen, ist die mit dem Winkelschleifer vorzugehen. Dazu brauchen Sie allerdings einen Aufsatz:

  • Fächerscheibe: Nutzen Sie eine Fächerscheibe* sollten Sie in jedem Fall aufpassen, dass Sie auch eine verwenden, die für Metall vorgesehen ist. Es handelt sich dabei um einen Aufsatz, bei dem das Schleifpapier um das Zentrum lamellenartig angeordnet ist. Fächerscheiben gibt es in unterschiedlichen Körnungen.
  • Schruppscheibe: Die Schruppscheibe* sieht optisch so aus, wie eine Trennscheibe, ist aber viel dicker (etwa 5- bis 7 mm) und explizit für das Abschruppen/Abschleifen gefertigt. Sie dient dazu, Oberflächen grob abzuschruppen. So bekommen Sie auch Lack von Metall herunter. Beachten Sie, dass die Metalloberfläche danach noch mit Feinschliffen bearbeitet werden sollte.
  • Aufsatz und Schleifscheibe: Eine weitere Möglichkeit ist es, mit einem speziellen Aufsatz mit Kletthaftung auch Schleifscheiben zu benutzen. Sie sollten dabei immer diejenigen benutzen, die nicht gelocht sind (die gelochten sind für den Exzenterschleifer vorgesehen). Auch diese gibt es in vielen unterschiedlichen Ausführungen und für Metalle.
  • Drahtbürste: Auch eine Drahtbürste können Sie benutzen. Diese kann mit entsprechendem Schraubgewinde auf das Gewinde des Winkelschleifers aufgedreht werden. Dazu lesen Sie im nächsten Kapitel auch mehr Details. Die Drahtbürste hat eine gute Eignung für schwer zugängliche Stellen oder unempfindlichere Metalloberflächen.

Kommen Sie nicht in Versuchung, mit einer Kunstharz-Trennscheibe den Lack abzuschleifen. Trennscheiben sind zum Schneiden (Trennen) da und nicht zum Schleifen. Im schlimmsten Fall kann aufgrund des Seitendrucks die Trennscheibe zerbersten und stellt so eine massive Gefährdung dar.

Beim Schleifen selbst sollten Sie darauf achten, dass Sie immer eine Schutzausrüstung tragen (Schutzbrille, Staubmaske, etc.) und beim Hantieren mit den Schleif,- Fächer- oder Schruppscheiben nicht zu lange an einer Stelle verharren. Das kann zu Riefen und Vertiefungen im Metall führen.

Schleifen Sie in möglichst gleichmäßig-kreisenden Bewegungen und vermeiden Sie schnelles Hin- und Her sowie Auf- und Ab.

Fächerscheibe

Die Fächerscheibe unterscheidet sich doch beträchtlich von der Schruppscheibe. Beides sind allerdings beliebte Scheiben, um Lacke von Metallen mit dem Winkelschleifer abzuschleifen.

Lackentfernung mit der Drahtbürste

Eine gute Möglichkeit für unempfindlichere Metalloberflächen oder verwinkelte Stellen ist das Abschleifen mit einer Drahtbürste. Diese gibt es in aller Regel als Aufsatz für eine Bohrmaschine oder für den Winkelschleifer. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Typen von Bürsten:

  • Topfbürste: Bei der Topfbürste stehen die einzelnen Drahtborsten senkrecht nach unten. Diese sind an dem sogenannten Topf befestigt – daher auch der Name.
  • Pinselbürste: Die Pinselbürste ist vereinfacht gesagt eine Topfbürste, nur viel schmaler und daher auch schlanker. Mit ihr kommen Sie in Bereich, wo es verwinkelt und eng wird.
  • Schaftrundbürste: Dabei handelt es sich um eine Bürste, deren Borsten in waagrechter Richtung wegführen. Diese sind radial um einen Mittelkreis angeordnet. Diese Form der Drahtbürste wird gerne in einer Bohrmaschine benutzt.
  • Gezopfte Bürste: Wenn die Borsten nicht gleichmäßig aufgeteilt sind, sondern in Zöpfen untereinander verbunden sind, wird das als gezopfte Bürste bezeichnet.

Hier habe ich insgesamt drei mögliche Aufsätze von Drahtbürsten für Sie:

Letzte Aktualisierung: 27.07.2024, Bilder von amazon.de

Wichtig beim Arbeiten mit Drahtbürsten jeglicher Art ist meines Erachtens der Schutz der Augen, des Mundes und der Haut. Umherfliegende Lacksplitter, gepaart mit Borstenteilen der Bürste können aufgrund der hohen Rotationszahlen schwere Verletzungen im Gesichtsbereich nach sich ziehen.

Das Arbeiten mit einer Drahtbürste (egal ob mit Winkelschleifer oder Bohrmaschine) ist nicht allzu schwer, achten Sie aber unbedingt auf die drei nachfolgenden Punkte:

Anpressdruck

Sie brauchen (wie das auch bei anderen Schleifmitteln üblich ist) beim Abschleifen von Lack von Metall keinen übermäßigen Druck ausüben. Das kann eher nur dazu führen, dass die Oberfläche beschädigt wird. Besonders bei Stahlbürsten ist Vorsicht geboten – diese üben ohnehin schon eine sehr hohe Kraft auf die Oberfläche aus. Für Texturen im Metall eignen sich in der Regel weichere Borstentypen.

Der große Vorteil der Bürste ist, dass sie auch in kleine Zwischenräume, Fugen und Strukturen (Reliefs, etc.) kommt – also dorthin, wo sie zum Teil auch händisch massive Probleme hätten. Machen Sie diesen Vorteil nicht wett, indem Sie zu stark aufdrücken.

Lack mit Drahtbürste von Metall abschleifen

Lack können Sie in gewissen Situationen auch sehr gut mit einer Drahtbürste von Metall entfernen. Wichtig: Keine zu hohe Drehzahl, kein zu hoher Anpressdruck.

Rotationsgeschwindigkeit

Auch bei der Drehgeschwindigkeit machen viele den Fehler, dass sie diese immer auf das Maximum einstellen. Aber eigentlich ist genau das Gegenteil der Fall: Eine niedrigere Drehzahl ist beim Schleifen mit der Drahtbürste zu bevorzugen. Warum? Weil die Drehzahl nur einen sehr geringen Einfluss auf den Abtrag des Lacks hat.

Hohe Drehgeschwindigkeit bedeutet hohe Reibung und somit eine hohe Gefahr, dass der Lack erhitzt, verschmiert und das Abschleifen damit eine mühsame Angelegenheit wird.

Richtig Abschleifen

Beim Abschleifen von Lack von Metall gehen Sie – wann immer das möglich ist am besten mit gleichmäßig rotierenden Kreisbewegungen vor und machen eher keine Auf- und Abbewegungen. Der Andruck sollte – wie oben beschrieben – nur dazu führen, die Borstenspitzen aufs Metall zu bringen. Die Arbeit sollte dann hauptsächlich von den Borsten selbst erledigt werden.

Lack abschleifen mit einer Schleifmaschine

Im Gegensatz zum Winkelschleifer gibt es ein paar spezielle Schleifgeräte, bei denen meist die Drehzahl regelbar ist. Mit diesen können Sie ebenfalls Lack von Metall abschleifen. Das dauert vielleicht ein wenig länger, dafür schonen Sie mit der korrekten Körnung die Oberfläche des Metalls besser. Dies sind die meiner Erfahrung nach beliebtesten Optionen:

Exzenterschleifer

Mit einem Exzenterschleifer* ist die Abtragleistung etwas höher als mit anderen Schleifgeräten (wie beispielsweise dem Schwingschleifer), da neben der Schwingbewegung auch eine Rotationsbewegung dazu kommt. Wesentlich ist für mich, dass Sie – wenn möglich – eine vorhandene Absaugung in jedem Fall nutzen sollten und auch wenn es nur eine Staubbox ist, die hinten angeschlossen wird.

An Schleifscheiben sollten Sie diesfalls dann auch die gelochten nehmen – über diese saugen Sie den Schleifstaub ab. Mit dem Exzenterschleifer ist es möglich sowohl gerade als auch gewölbte Flächen abzuschleifen. Für sehr spezielle Formen (Winkel, Kanten, Ecken, etc.) ist er allerdings nur bedingt geeignet.

Letzte Aktualisierung: 27.07.2024, Bilder von amazon.de

Schwingschleifer

Der Schwingschleifer* hat eine rechteckige bzw. manchmal auch quadratische Grundplatte und ebenfalls Schleifpapiere entsprechender Dimension in gelochter Form, wenn eine Absaugung möglich ist. Der Schwingschleifer rotiert nicht, sodass die Abtragleistung ein wenig geringer ist, als beim Exzenterschleifer.

Dafür gelangen Sie mit einem Schwingschleifer auch in Ecken. Gewölbte Flächen können Sie mit ihm allerdings nicht schleifen. Die Lackentfernung passiert auf eine sehr schonende Art und Weise (je nach Körnung) und daher ist nach der Lackentfernung mit dem Schwingschleifer meiner Erfahrung nach gar nicht mehr so viel Nachbearbeitung der sauberen Metalloberfläche zu erwarten.

Metall mit Schwingschleifer von Lack befreien

Auch mit klassischen Schleifgeräten, wie dem Exzenterschleifer, dem Schwingschleifer (im Bild) oder dem Deltaschleifer können Sie Lack von Metall entfernen.

Deltaschleifer

Der Deltaschleifer ist nichts Anderes als ein Schwingschleifer mit einer speziellen Form. Durch die geringere Grundplattengröße und die Deltaform (Dreiecksform) können auch sehr schwer zugängliche lackierte Metallstellen mit diesem Schleifgerät bedient werden. Sie müssen darauf achten, dass Sie die korrekten Schleifblätter für die jeweilige Grundplatte erwerben. Auch diese gibt es in gelochter Form.

Mit dem Deltaschleifer*, der in der Regel einhändig geführt werden kann, ist es auch möglich, Erhebungen und Profile zu schleifen, wenn diese nicht allzu zart und verspielt sind. Alles, was Sie auch mit den kleineren Schleifgeräten nicht von Lack befreien können, müssen Sie entweder mit der Drahtbürste nachschleifen (siehe oben) oder tatsächlich händisch 8hier dazu mehr: Metall schleifen von Hand) machen, was ziemlich mühsam werden kann.

Letzte Aktualisierung: 27.07.2024, Bilder von amazon.de

Welche Körnungen sind für das Abschleifen von Lack von Metall die richtigen?

Im Gegensatz zum Abschleifen von Lacken von Holzoberflächen (bei denen Sie mit gröberen Körnungen wie etwa 40 oder 60 starten können) sollten beim Abschleifen von Metallen auf diese Grobkörnungen verzichten.

Lacke ziehen nicht in das Metall ein, weshalb Sie es hier etwas leichter mit dem Abschleifen haben. Grobe Körnungen würden aus meiner Sicht dazu führen, dass die Oberfläche zerkratzt wird und dann mühselig in vielen Schritten wieder feingeschliffen werden muss. Setzen Sie von Beginn weg auf eher feinere Körnungen, müssen Sie das nicht in dem Maße erledigen.

Ich gehe daher bei der Körnungswahl meist so vor: Ich beginne mit einer 180er Körnung zu schleifen und schaue einmal, ob sich der Lack gut entfernen lässt. Wenn nicht, wechsle ich zu 150er Körnung. Funktioniert es auch nicht gut, gehe ich auf 120 runter, usw. Habe ich die Körnung gefunden, bei der es passt, dann setze ich mit dieser fort und schleife alles ab.

Wenn die Oberfläche unempfindlich ist oder die Lackschichte relativ hartnäckig, scheue ich auch nicht davor zurück, auch die Schruppscheibe* einzusetzen. Sie hat keine spezielle Korngröße, schruppt aber neben Rost auch Altanstriche in der Regel sehr gut ab.

Im Anschluss an die vollständige Lackentfernung werde ich schrittweise wieder feiner, um die Metalloberfläche auf die kommenden Anstriche gut vorzubereiten und die Schleifspuren der gröberen Körnungen auszumerzen.

Körnung 180

Auch beim Schleifen von Lacken spiel die Körnung eine entscheidende Rolle: Ich beginne meist bei der 180er Körnung und arbeite mich gegebenenfalls zu groben Körnungen vor, bis der Lack abgeschliffen ist.

Allgemeine Tipps zum Abschleifen von Lack von Metallen

Hier habe ich noch ein paar allgemeine Tipps über das Abschleifen von Lack von Metall für Sie zusammengefasst:

  • Durch die feinen Partikel, die beim Abschleifen von Lacken* entstehen, kann eine Gesundheitsgefährdung auftreten. Ich rate daher immer, diese Arbeiten mit einer Absaugung durchzuführen (wenn möglich) und eine Staubmaske zu tragen. Außerdem sollten Sie auch immer die Haut und die Augen (Schutzbrille) gut schützen.
  • Entfernen Sie auf der Oberfläche immer zuerst Staub und lose Lacksplitter, bevor Sie zu schleifen beginnen.
  • Wenn das Schleifmittel bereits vom Lack zugesetzt ist, sollten Sie es wechseln. Ansonsten wird das Metall speckig und der Lack verschmiert.
  • Verweilen Sie beim Schleifen nie zu lange an ein- und derselben Stelle. Es wird die Metalloberfläche ansonsten sehr heiß und der Lack verschmiert bzw. wird das Schleifmittel unbrauchbar.
  • Sind mehrere Schleifschritte erforderlich, arbeiten Sie immer von grob zu fein und nie umgekehrt.
  • Schleifen Sie immer in möglichst gleichmäßigen, kreisförmigen Bewegungen ohne zu viel Druck.
  • Säubern Sie die Oberfläche nach der Lackentfernung gründlich vom Schleifstaub und reinigen Sie diese auch beispielsweise mit einem Entfettungsmittel*.

Alternativen, um Lack von Metall zu entfernen

Neben dem Abschleifen gibt es noch ein paar alternative Möglichkeiten, um Lack von Metall zu entfernen:

  • Abbrennen: Mit einem speziellen Heißluftföhn* können Sie den alten Lack erhitzen und dann mit einer Spachtel leicht ablösen. Diese Methode ist für Innenräume kaum geeignet und bedarf einer vorsichtigen Herangehensweise, weil das Metall sehr heiß wird.
  • Abbeizen: Hier wird mit einer chemischen Substanz der Lack an- und abgelöst. Die Reste können Sie mit einer Spachtel entfernen. In der Regel tragen Sie das Mittel auf, lassen es einwirken und entfernen dann den Lack.
  • Sandstrahlen: Hier wird die Oberfläche durch ein Strahlmittel, das mit hoher Geschwindigkeit geschleudert wird, vom Lack befreit. Es handelt sich um eine effiziente Methode, die auch bei Rost und Verschmutzungen zum Erfolg führt. Diese Arbeit wird in der Regel durch ein Fachunternehmen durchgeführt.
Lack entfernen Heißluftpistole

Mit einer Heißluftpistole können Sie Lack auch von Metallen ablösen, aber Vorsicht: Es wird ziemlich heiß.

Lack von Metall abschleifen: Fazit und Zusammenfassung

Das Abschleifen von Lack von Metall dient dazu, die Oberfläche vom Altanstrich zu befreien und sie auf neue Anstriche vorzubereiten. Neben dem Schleifen gibt es auch andere Methoden, wie das Abbrennen oder Abbeizen. Das Entfernen des Altlacks ist eine wichtige Angelegenheit und sollte nicht negiert werden – das wäre mit einigen Nachteilen verbunden (schlechter Haftgrund, durchschlagende Farben, etc.)

Das Schleifen an sich kann mit unterschiedlichen Schleifmitteln erfolgen. Zu den gängigsten zählen die Schleifscheibe oder Schruppscheibe* beim Winkelschleifer, die Drahtbürste (in verschiedenen Varianten) oder ein Schleifgerät, wie zum Beispiel der Exzenter- oder Schwingschleifer.

Achten Sie beim Abschleifen auf den Schutz der Augen und der Haut und tragen Sie am besten auch eine Staubmaske, um die Partikel, die entstehen können, nicht in großer Menge in die Lunge zu transportieren.

Wenn Sie auf der Suche nach einer geeigneten Schleifscheibe sind, mit der Sie auch Lack von Metall abschleifen können, sehen Sie sich einmal diese hier im Detail an, mit der ich zu Hause auch bereits gearbeitet habe:

Makita BO5031 - Exzenterschleifer - 300 W, BO5031,...*
  • Produkttyp: Exzenterschleifer - 300 W - 125 mm

Letzte Aktualisierung: 27.07.2024, Bilder von amazon.de


Ähnliche Beiträge