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Ihr Ratgeber über das Schleifen

Metall nass schleifen: Vorteile, Tipps & Vorgangsweise

In der Kategorie über das Schleifen von Holz habe ich bereits ausführlich erklärt, wie Sie es nass schleifen können und ob das Sinn macht. Dieselbe Frage gibt es auch bei Metallen (Metall schleifen) – schließlich handelt es sich doch um einen gänzlich anderen Werkstoff, der noch dazu nicht saugt. Hier erkläre ich daher, ob es aus meiner Sicht sinnvoll ist, Metall nass zu schleifen und wie Sie dabei überhaupt vorgehen können.

Was heißt es eigentlich, nass zu schleifen?

Nass zu schleifen heißt, dass unter Beigabe einer Flüssigkeit (meist Wasser aber auch Öl) der Schleifprozess erfolgt. Dabei wird zusätzlich das Schleifmittel (Schleifschwamm, Schleifpapier*, etc.) häufig auch eine Zeit lang vor der eigentlichen Arbeit in die jeweilige Flüssigkeit eingelegt.

Beim Schleifen selbst muss dann meistens zwischendurch auch die Flüssigkeit regelmäßig nachgegeben werden, weil durch den Schleifprozess und die Reibung sich eine gewisse Trockenheit einstellt.

Ich schleife nass zu Hause eigentlich immer unter Beigabe von Wasser. Das Schleifmittel lege ich davor in Wasser ein. Natürlich muss es auch eines sein, das speziell für einen Nassschliff geeignet ist. Hier sind Nassschleifpapier und diverse Schleifschwämme zu nennen. Aber auch Schleifvlies* können Sie nass benutzen.

Schleifpapier einwässern

Nass zu schleifen bedeutet, das Schleifpapier vor der Arbeit zum Beispiel in Wasser einzulegen.

Vorteile eines Nassschliffs bei Metallen

Die Gründe für das Nass schleifen bei einem Metall sind recht vielfältig. Hier die aus meiner Sicht wichtigsten:

  • Gleichzeitige Reinigung der Oberfläche
  • Bessere Spanabfuhr
  • Schmierung
  • Kühlung der Oberfläche
  • Optimalere Güte der Oberfläche
  • Erhöhung der Standzeit der Schleifmittel
  • Geschwindigkeitssteigerung (wegen weniger Reibungshitze)

Die meisten dieser Vorteile werden ausgespielt, wenn Sie maschinell schleifen. Hier gibt es meist hohe Umdrehungsgeschwindigkeiten, die in großer Hitze münden. Metalle können sich dabei auch verformen. Daher ist ein Nassschliff hier sicherlich optimal einsetzbar.

Außerdem kann ein Trockenschliff üblicher Weise nicht mit den kurzen Durchlaufzeiten eines Nassschliffs mithalten. Das spart im Normalfall auch einiges an Zeit. Hier erfahren Sie übrigens, wie Sie Metall entgraten.

Mit diesen Mitteln können Sie Metall nass schleifen

Für das Nass schleifen von Metall brauchen Sie natürlich das richtige Schleifmittel. Folgende drei beliebte Optionen stehen Ihnen hier unter anderem zur Auswahl:

  • Nassschleifpapier: Hierbei handelt es sich um Schleifpapier* (meist in Bogen- oder Rollenform), das sowohl für einen trockenen als auch einen nassen Schliff geeignet ist. Diese Papiere sind extra gekennzeichnet und weisen im Regelfall eine feine Körnung auf (zum Beispiel 320 oder 400).
  • Schleifschwamm: Ein Schleifschwamm sieht tatsächlich aus, wie ein Schwamm, der mit Schleifkorn besetzt ist. Der Kern ist meist weich und kann auch etwas Wasser speichern, das dann beim Schleifen wieder abgegeben wird. Der Vorteil ist, dass er sich an das Werkstück anschmiegen kann.
  • Schleifvlies: Dieses eignet sich ebenfalls zum Glätten aber auch zum Anrauen oder Entgraten. Verwendbar ist es auch nass (oder trocken).

Schleifpapier und Schleifvlies* gibt es im Regelfall auch für den Einsatz in Schleifmaschinen, wie dem Exzenterschleifer. Wenn Sie es richtig angehen, können Sie also auch mit gewissen Schleifmaschinen nass schleifen. Profi-Modelle haben teilweise sogar eigene Zufuhren, um während dem Schleifen ständig Feuchtigkeitsnachschub zu bekommen.

Aber Vorsicht: Nass und Strom ist immer eine gewisse Gefahr. Überschütten Sie daher Schleifgeräte nicht mit Wasser. Auch das Eintauchen des ganzen Geräts ins Wasser ist natürlich ein Unsinn. Wenig Wasser auf die Oberfläche und dann schleifen ist hier die richtige Vorgangsweise.

Metall mit Schleifschwamm nass schleifen

Auch ein Schleifschwamm ist für den Nassschliff bei Metallen im Normalfall geeignet.

Metall nass schleifen: So gehen Sie vor

Wenn Sie Metall mit Wasser nass schleifen möchten, können Sie folgendermaßen vorgehen:

  • 1. Schritt: Sorgen Sie dafür, dass alle sicherheitstechnischen Aspekte eingehalten sind. Tragen Sie also eine entsprechende Schutzbekleidung (Schutzbrille, Gehörschutz, etc.) und achten Sie darauf, dass das zu schleifende Werkstück gut und sicher eingespannt ist.
  • 2. Schritt: Beginnen Sie mit einem groben Schliff und zwar trocken. Beispielsweise könnten Sie mit einer Fächerschleifscheibe beginnen, um grobe Mängel zu beseitigen oder etwa Schweißnähte halbwegs zu begradigen. Gehen Sie über mittelgrobe Körnungen zu den feinen Körnungen, mit denen Sie dann auch nass schleifen können.
  • 3. Schritt: Vor dem Nassschliff legen Sie das Zubehör (Schleifpapier*, Schleifschwamm, Schleifvlies, etc.) in Wasser ein.
  • 4. Schritt: Schleifen Sie danach mit den üblichen Schleifregeln (keine ruckartigen Bewegungen, regelmäßig kreisend, ohne viel Druck, etc.) und arbeiten Sie sich so zu immer feineren Körnungen vor.
  • 5. Schritt: Abschließend ist es zum Beispiel möglich, mit einem Polierpad noch die Oberfläche zu polieren oder auch eine Beschichtung aufzutragen, die Sie im Endeffekt auch nass abschleifen/polieren können.

Meiner Ansicht nach ist der Unterschied zwischen nass- und trockenschleifen bei Metallen eher marginal. Manche Arbeitsschritte (vor allem in der Industrie) bedingen aber einen nassen Metallschliff. Ich muss sagen, dass ich zu Hause erstens kaum Metalle schleife und zweitens meist trocken vorgehe. Aber ich habe es auch schon nass probiert und auch hier war das Ergebnis eigentlich ebenfalls sehr gelungen.

Metall mit Schleifvlies Endschliff

Auch mit dem Exzenterschleifer und einem aufgekletteten Schleifvlies können Sie Metall nass schleifen.

Allgemeine Tipps zum Nassschliff bei Metallen

Hier habe ich die aus meiner Sicht wichtigsten Tipps und Tricks beim Nass schleifen von Metall zusammengefasst:

  • Achten Sie auch beim Nassschleifen auf eine gute Schutzausrüstung.
  • Befestigen Sie Werkstücke immer gut und sicher (einspannen, etc.).
  • Achten Sie, dass die Feuchtigkeit beim Schleifen nicht verloren geht. Träufeln Sie immer wieder auch beim Schleifen Flüssigkeit nach.
  • Machen Sie beim Schleifen keine ruckartigen Bewegungen.
  • Schleifen Sie in möglichst regelmäßigen und gleichbleibenden Bewegungen.
  • Verzichten Sie beim Schleifen auf zu viel Druck.
  • Grobe Körnungen schleifen Sie eher trocken, feinere eher nass.
  • Wenn Sie mit einer Schleifmaschine nass arbeiten, beachten Sie, dass diese selbst nicht feucht wird (das kann in Kombination mit dem Strom sehr gefährlich sein).

Fazit und Zusammenfassung

Meiner Ansicht nach ist es leicht möglich auch Metall nass zu schleifen. Es ist aber meiner bisherigen Erfahrung nach allerdings so, dass es nicht unbedingt erforderlich ist. Die meisten üblichen Schleifvorgänge können Sie auch in trockenen Zustand durchführen.

Wenn es darum geht, eine Karosserie zu polieren oder einen Lack zu schleifen, sehe ich eher das Potential eines Nassschliffs. Andererseits ist es auch kein Fehler mit Wasser zu schleifen – ich mache das in bestimmten Fällen auch ab und zu.

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Letzte Aktualisierung: 27.07.2024, Bilder von amazon.de


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