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Ihr Ratgeber über das Schleifen

Teakholz schleifen: Alles zur Körnung und Vorgangsweise

Teak ist ein besonderes Holz, dass hierzulande sehr häufig beim Möbelbau oder für Terrassendielen und Poolumrandungen eingesetzt wird. Es sieht nicht nur gut aus, sondern hat auch positive Eigenschaften, die denen anderer Hölzer überlegen sind. Heute möchte ich erklären, wie Sie Teakholz schleifen und bearbeiten, was Sie dabei zu beachten haben und welche Körnungen Sie dazu verwenden sollten bzw. können und wo sie Unterschiede zum generellen Schleifen von Holz liegen.

Was ist Teakholz und welche Eigenschaften hat es?

Bei Teakholz handelt es sich um eine Holzart, die in Asien beheimatet ist. Es ist eines DER gängigsten Exporthölzer, was wenig verwunderlich ist – weist es doch eine sehr hohe Robustheit auf und ist daher für die Anwendung im Außenbereich eine tolle Option. Auch optisch bietet das Holz aufgrund seiner Herkunft und speziellen Maserung einiges.

Eingesetzt wird das Holz des Teakbaumes in erster Linie im Möbel- und Terrassenbau. Das Holz ist kaum mit Ästen durchzogen und verzieht sich aufgrund der Witterung prinzipiell kaum. Die Eigenschaften, Vor- und Nachteile habe ich hier auf einen Blick:

  • hohe Robustheit
  • pflegeleicht (auch außen)
  • optisch ansprechend
  • relativ lange Lebensdauer
  • produziert kaum Splitter
  • verzieht sich nur sehr wenig
  • teurer als herkömmliche (bei uns heimische) Holzarten
  • weniger ökologisch aufgrund langer Lieferwege

Zu all den positiven Eigenschaften kommt noch eine ganz besondere: Teakholz besitzt einen sehr hohen natürlichen Ölgehalt und damit einen natürlichen Schutz vor Austrocknung und Witterung. Wenn Sie sich etwas aus diesem Holz zulegen achten Sie aber unbedingt auf mögliche Gütesiegel, wie das Forest Stewartship Council (FSC), das für eine legale Abholzung und einen Anbau nach internationalen Standards steht.

Teakholzbaum

Das Holz des Teakholzbaumes ist auch in unseren Gefilden äußerst beliebt als Terrassenbelag und Möbelholz.

Welche Körnung ist zum Schleifen von Teakholz ideal?

Die grundsätzliche Einteilung von Schleifpapieren und Schleifmitteln erfolgt in grob, mittel und fein. Darüber hinaus gibt es weitere Parameter, wie das Körnungsmaterial, die Streuung und die Härte der Körnung.

Für Teakhölzer empfiehlt sich klarer Weise grundsätzlich ein Schleifpapier zu verwenden, dass für Holz geeignet ist. Als Material der Körnung ist Aluminiumoxid meist eine gute Wahl, weil Teakholz von Haus aus ein hartes (mittelhartes) Holz ist.

Betreffend Körnungsnummer kommt es darauf an, was Sie mit dem Schleifen erzielen möchten:

  • Wollen Sie nur die natürliche Patina abschleifen, die sich im Laufe der Zeit bildet, sollten Sie mit einer 140er oder 180er Körnung beginnen.
  • Cuts, Vertiefungen und Schrammen zu beheben bedingt ein gröberes Schleifpapier*, zum Beispiel eine Körnung von 80 oder 100.

Letzte Aktualisierung: 2024-12-26, Bilder von amazon.de

Natürlich bleibt es meist nicht bei einer Körnung, daher sollten Sie flexibel sein und die Körnungen abstufen. Beispielsweise beginnen Sie mit einer Körnung von 80, setzen dann mit 120 fort und machen einen Endschliff mit 180.

Eine Faustregel sagt: Beginnen Sie mit der höchsten Körnung, die wahrscheinlich zum beabsichtigten Ergebnis führt. Also, wenn Sie der Meinung sind, für das Ausbessern der Schrammen im Teakholz reicht eine 80er Körnung, sollten sie nicht mit einer 40er Körnung starten.

Auch die Abstufung der Körnungen, wie oben beschrieben, ist wichtig, da das Schliffbild so viel besser wird. Sind die Sprünge zwischen den Körnungen zu hoch, besteht die Gefahr, dass das feinere Papier die Schleifspuren des gröberen Papiers nicht wettmachen kann.

  • Positives Beispiel: 80 – 120 – 180 -240
  • Negatives Beispiel: 60 – 180 – 320

Merken können Sie sich, dass in so gut wie jedem Fall mehr als nur eine Körnung relevant sein wird. Es macht also durchaus Sinn, sich unterschiedliche Körnungen von Schleifscheiben* und Schleifpapier vorrätig zu halten – in einem gut sortierten Heimwerkerhaushalt halte ich das für fas schon ein MUSS.

Was Sie zum Schleifen benutzen können

Was Sie an Schleifgeräten benutzen hängt immer stark davon ab, was geschliffen werden soll. Händisch werden Sie in der Regel nur dann schleifen, wenn es sich um besonders heikle stellen oder kleine Oberflächen handelt. Bei Tischen, Terrassen und dergleichen können Sie in jedem Fall eine Schleifmaschine, wie einen Exzenterschleifer* zur Hilfe nehmen. Die bekanntesten Maschinen haben folgende Eigenschaften:

  • Exzenterschleifer: Kann Rundungen schleifen, Komfortabel, Feines Arbeiten möglich
  • Bandschleifer: Für sehr große Flächen geeignet, schneller Fortschritt beim Schleifen
  • Deltaschleifer: Sehr Kompakt, ideal geeignet für Zwischenräume und Ecken
  • Schwingschleifer: Grobe Bearbeitung, schneller Schleiffortschritt, strukturierte Flächen

Letzte Aktualisierung: 2024-12-26, Bilder von amazon.de

Eine weitere Möglichkeit ist es natürlich, auch einen Winkelschleifer mit entsprechendem Schleifaufsatz zu benutzen. Oft ist das ein Schleifteller* mit der Möglichkeit, Schleifscheiben anzukletten. Das benutze ich öfters auch zu Hause.

Lack von Holz abschleifen mit Exzenterschleifer

Mit einem Exzenterschleifer (Bild) können Sie sehr fein arbeiten und schleifen. Benutzen Sie hingegen einen Bandschleifer, kommen Sie viel schneller voran – das hat aber auch Tücken, zum Beispiel, wenn Sie zu schnell zu viel Holz wegnehmen.

So schleifen Sie Teakholz

Teakholz können Sie einerseits händisch und anderseits mit einem Schleifgerät schleifen. Das händische Schleifen kann speziell bei größeren Flächen und mehreren Durchgängen extrem mühsam sein – in solchen Fällen sind, wie oben schon dargelegt, Schleifmaschinen eine gute Entscheidung.

Das brauchen Sie zum Schleifen

  • Schutzausrüstung (Schutzbrille, Atemschutz, etc.)
  • Reinigungsmittel für Teakholz* und/oder Wasser, um das Holz von Schmutz zu befreien
  • Schleifpapier oder Schleifscheiben unterschiedlicher Körnung (grob, mittel, fein)
  • Handschleifer* oder Schleifmaschine, je nachdem, mit was Sie bevorzugt arbeiten
  • Möglichkeit, Schleifstaub zu entfernen (Besen, Sauger)
  • Gegebenenfalls Befestigungsmaterial (Zwingen)
  • Schüssel mit etwas sauberem Wasser und einen sauberen Schwamm

Wenn Sie weniger Staub beim Schleifen haben möchten, dann könnten Sie für Ihre Schleifmaschinen auch eine Absaugung erwerben. Moderne Schleifmaschinen haben in der Regel einen entsprechenden Anschluss – Sie müssen aber darauf achten, den richtigen Absauger für das jeweilige Modell zu finden. Auszahlen wird sich das meist aber nur dann, wenn Sie wirklich oft schleifen.

Schleifen Sie grundsätzlich mit wenig Druck, auch bei Harthölzern, wie dem Teakholz. Die Arbeit soll die Maschine bzw. das Schleifpapier verrichten. Auch, wenn Sie mit der Hand (Schleifklotz, etc.) schleifen, muss der Druck nicht exorbitant hoch sein – so kommen Sie mit der selben Ausdauer auch viel weiter und können kaum zu viel wegschleifen.

So gehen Sie vor

  • 1. Schritt: Reinigen Sie die Oberfläche des Holzes und beseitigen Sie den gröbsten Schmutz. Verwenden Sie dazu gegebenenfalls einen Teak-Reiniger oder einfach nur Wasser. Lassen Sie die Oberfläche gut trocknen.
  • 2. Schritt: Wenn Sie mit einer Maschine schleifen, ergreifen Sie nun alle Schutzmaßnahmen (Schutzbrille, Befestigung Werkstück (falls möglich/erforderlich), Gehörschutz,  Atemschutz, Hautschutz, etc.). Arbeiten Sie zudem immer konzentriert und wechseln Sie Schleifscheiben und dergleichen nur, wenn die Schleifmaschine nicht am Strom hängt oder der Akku eingesetzt ist.
  • 3. Schritt: Beseitigen Sie nun grobe Mängel im Holz bzw. die eventuell vorhandene silbergraue Patina, in dem Sie mit einem groben Schleifpapier (zum Beispiel Körnung 80) einmal alles gründlich abschleifen. Sehr tiefe Cuts können Sie vermutlich nur mit einem Holzreparatur-Kitt oder ähnlichem beheben. Arbeiten Sie mit wenig Druck, achten Sie darauf, nicht zu viel zu entfernen und schleifen Sie immer in Maserrichtung (mehr dazu: Welche Richtung beim Schleifen?). Entfernen Sie den Schleifstaub.
  • 4. Schritt: Nachdem das Gröbste erledigt ist, können Sie die Oberfläche mit etwas Wasser einlassen. Dabei stellen sich die Fasern auf und können im nächsten Schritt weggeschliffen werden. Warum das von Vorteil ist, erkläre ich hier: Holz wässern und schleifen. Lassen Sie danach die Oberfläche gut trocknen. Sie wird nun merklich rauer sein.
  • 5. Schritt: Verwenden Sie nun ein mittelgrobes Schleifpapier (zum Beispiel Körnung 120), um die aufgestellten Fasern abzuschleifen. Die Holzoberfläche sollte danach nun wirklich sehr sauber und glatt sein. Entfernen Sie den Schleifstaub.
  • 6. Schritt: Nun können Sie den Feinschliff oder sogar noch mehrere Schliffe machen. Wenn Sie mit 80 und 120 schon geschliffen haben, können Sie jetzt zum Beispiel mit 180 und 220 fortsetzen. Nach 3- bis 4 Schleifdurchgängen sollte die Oberfläche die gewünschte Optik und Glätte erreicht haben.
  • 7. Schritt: Entfernen Sie danach ein letztes Mal den Schleifstaub. Nun können Sie mit weiteren Arbeiten (Beispiel siehe unten) fortsetzen.

So können Sie nach dem Schleifen weiter machen

Eine sehr gute Möglichkeit, speziell bei Teakholz im Außenbereich ist es, Teak-Öl aufzutragen. Das Öl zieht tief in das Holz ein und schützt es von Innen heraus. Wichtig ist, dass Sie ein auf die Holzart abgestimmtes Öl verwenden. Das Öl schützt vor Feuchtigkeit, feuert das Holz an und bietet guten Schutz vor dem Austrocknen.

Wenn Sie auf der Suche nach einem Öl sind, sehen Sie sich auch einmal dieses hier im Detail an: Teak- und Bankiraiöl*. Es handelt sich dabei um in lösemittelhaltiges, leicht zu verarbeitendes Naturöl auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Dieses Öl dringt tief in den Holzuntergrund ein, imprägniert und frischt den natürlichen Ölgehalt auf. Das Holzöl sorgt für einen matten Glanz und verstärkt sowohl die natürliche Farbe als auch Textur des Holzes. Es trocknet schnell und ist honigtönend.

Letzte Aktualisierung: 2024-12-26, Bilder von amazon.de

Teakholz schleifen und ölen

Nach dem Schleifen von Teakholz ist das Einölen des Holzes meist die beste Option. Das bringt die schöne Oberfläche sehr gut zur Geltung.

Kann man Teakholz auch reinigen, ohne zu schleifen?

Ja, natürlich gibt es auch diese Möglichkeit. Sie sollten dazu aber in jedem Fall ein Mittel verwenden, das auch für Teakholz gut geeignet ist. Eine Option ist zum Beispiel dieser Teakholz-Reiniger*. Er entfernt Algen, Dreck, Fett, Öl und Vergrauungen. Für starke Verschmutzungen kann man ihn unverdünnt anwenden, ansonsten bis zu 10-fach verdünnt für die Routinereinigung. Die Verarbeitungstemperatur sollte bei über +8 °C liegen. Der Verbrauch liegt bei etwa 15- bis 70 ml/m².

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Teakholz schleifen: Fazit & Zusammenfassung

Das Schleifen von Teakholz läuft im Prinzip nicht anders ab, als das Schleifen anderer Hölzer. Das Holz des Teakbaumes ist von Natur aus relativ hart, robust und hat einen natürlichen Schutz aufgrund des hohen Ölgehalts. Als Schleifpapier* sollten Sie eines für Holz benutzen, als Körnung ist Aluminiumoxid eine gute Wahl.

Wollen Sie nur die natürliche Patina abschleifen, reicht meiner Erfahrung nach eine Start-Körnung von 180, bei gröberen Ausbesserungsarbeiten sollten Sie mit einer deutlich gröberen Körnung starten, beispielsweise 80. Schleifen in aller Regel mit der Maserung!

Wenn Sie noch auf der Suche nach einem Schleifpapier-Set für Holz sind, sehen Sie sich doch auch einmal diese Schleifscheiben hier im Detail an:

Schleifscheiben Klett-Schleifpapier Set Ø 125 mm 60...*
  • Schleifpapier ist für Exzenterschleifer Ø 125 mm geeignet

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