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Ihr Ratgeber über das Schleifen

Zwischenschliff beim Lackieren von Holz: Ist er erforderlich?

Beim Schleifen von Holz und dem anschließenden Holzschutz kommt oft der Anstrich mit einem Lack in Betracht. Wie Sie diesen Anstrich vorbereiten habe ich zum Beispiel hier anhand einer Anleitung dargestellt. Ist erst einmal die erste Lackschichte trocken stellt sich die Frage, ob ein Zwischenschliff beim Lackieren sinnvoll ist. In diesem Artikel bin ich dieser Frage nachgegangen und versuche darauf eine Antwort zu geben.

Was passiert beim Lackieren?

Haben Sie die Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen, die zu einem Großteil auf dem Schleifen der Oberfläche basieren, können Sie eine Lackschichte auftragen und trocknen lassen. Beim Lackieren wird die Oberfläche des Holzes überdeckt. Benutzen Sie dazu einen Buntlack, sehen Sie weder Struktur noch Maserung des Holzes, sondern haben ein optisch anderes Werkstück geschaffen. Nutzen Sie einen Klarlack, überdecken Sie das Holz zwar auch aber sehen zumindest das, was vorher darunter war.

Beim Lackieren bilden Sie also eine Deckschichte – das ist nicht bei jedem Holzschutzanstrich so. Verwenden Sie zum Beispiel eine Dünnschichtlasur (die auch äußerst beliebt ist) sehen Sie danach das Holz zumindest durchscheinen. Auch beim Einölen von Oberflächen aus Holz erhalten Sie die Struktur und Farbe des Holzes sichtbar.

Lackieren ist im Gegensatz dazu etwas dauerhafter, das heißt (vorausgesetzt, Sie machen es gut), ein Lack hält auch dann noch, wenn andere Anstriche schon wieder erneuert werden müssen. Üblicher Weise tragen Sie aber nicht nur einen Schicht auf, sondern zumindest zwei oder auch noch mehrere Schichten. Mit dem Lack schützen Sie die Oberfläche einerseits vor Witterung und Nässe und andererseits teilweise gegen mechanische Beschädigungen.

Lack auftragen Holz

Beim Lack auftragen wird die Oberfläche überdeckt. Das ist grundsätzlich ein sehr guter Schutz und bietet optisch viele Möglichkeiten.

Macht das Abschleifen zwischen einzelnen Lackschichten einen Sinn?

Vorweggenommen: Ja, es macht sogar viel Sinn – allerdings unterlassen viele Heimwerker (so auch ich) oft diese Maßnahme, weil es eben ein zusätzlicher Arbeitsschritt ist (der wiederum Zeit kostet). Aber warum ist es überhaupt eine gute Idee, zwischen zu schleifen? Hier die drei passenden Antworten:

  • Die nach dem Lackieren entstandenen Lacknasen und Läufer im Lack können so gleich wieder heraus geschliffen werden.
  • Wenn die Feuchtigkeit des Lacks die Holzfasern aufrichtet, können Sie diese so gleich wieder wegschleifen, was sich positiv auf die Oberfläche auswirkt. Das tritt bei Acryllacken auf, weil diese auf Wasser basieren. Hier erfahren Sie mehr zu diesem Effekt: Holz wässern und schleifen.
  • Mit einem Zwischenschleifen entsteht ein guter Haftgrund für die weitere Schichte, der sich positiv auf die Haltbarkeit des Lacks auswirkt.

Meiner Ansicht nach sollte der zusätzliche Arbeitsschritt die Vorzüge der Maßnahme mehr als wett machen.

Holz lackieren: Die Körnung für den Zwischenschliff

Beim Durchführen des Zwischenschliffs nach dem Lackieren macht es natürlich keinen Sinn, mit einer groben Körnung vorzugehen. Das würde nämlich nur dazu führen, dass die Lackschichte wieder abgeschliffen wird, was nicht Sinn und Zweck ist.

Es sollte also eine feine Körnung sein. Ich verwende gerne eine 220er Körnung aber auch eine 240er oder noch feinere Körnung wäre denkbar. Hier drei Schleifpapier-Optionen:

Letzte Aktualisierung: 30.10.2024, Bilder von amazon.de

Wichtig ist, nach dem Zwischenschleifen auch den Schleifstaub wieder gut zu entfernen. Machen Sie das nicht ordentlich, können Staubpartikel den zweiten Lackauftrag beeinträchtigen und verunstalten.

Schleifpapier mit Loch

Feines Schleifpapier mit einer Körnung von 220 oder 240 ist aus meiner Sicht ideal zum Zwischenschleifen.

Damit können Sie beim Lackieren Zwischenschleifen

Für mich gibt es aus Erfahrung eigentlich nur drei Möglichkeiten, wie Sie den Zwischenschliff beim Lackieren durchführen können (zumindest wähle ich immer eine dieser drei aus):

  • Mit der Hand (klassisch): Ohne maschinelle Hilfe zu schleifen ist eine Option aber oft nur dann, wenn die Flächen eher klein sind. Der Vorteil beim Zwischenschleifen ist aber der ausreichende moderate Druck und die Gewissheit, dass nichts Grobes weggeschliffen werden muss. Die Anstrengung hält sich aber in Grenzen. Hier erfahren Sie dazu auch mehr: Holz mit der Hand schleifen.
  • Exzenterschleifer: Eine handliche Schleifmaschine, die rotiert und schwingt. Etwas problematisch sind die relativ hohe Abtragleistung und die Tatsache, dass radiale Schleifspuren entstehen können. Mit der nötigen Vorsicht und der richtigen Körnung klappt es allerdings gut.
  • Schwingschleifer: Für mich das optimale Gerät für den Zwischenschliff. Der Schwingschleifer* rotiert nicht sondern schwingt lediglich. Es kommt daher generell nicht zu einem sehr hohen Abrieb. Mit einem Schleifpapier* der Körnung 220 oder 240 gelingt der Arbeitsschritt in der Regel sehr gut.

Wesentlicher als die Schleifmaschine ist aus meiner Sicht aber die Verwendung des richtigen Schleifpapiers, das für Holzoberflächen geeignet ist, mit der korrekten Körnung.

Spannvorrichtung Schleifpapier

Der Schwingschleifer ist für das Zwischenschleifen für mich die richtige Wahl. Er hat meist eine quadratische oder rechteckige Grundfläche.

Vom Lackieren bis zum Zwischenschleifen

Ich habe mich bemüht, hier noch zu konkretisieren, wie die einzelnen Arbeitsschritte aussehen. Vorausgesetzt habe ich, dass das Vorarbeiten (Schleifen, Grundieren, etc.) bereits abgeschlossen ist:

  • 1. Schritt: Nach dem Herrichten der Oberfläche lackieren Sie diese und lassen diese anschließend gut trocknen (das dauert im Normalfall etwa 12- bis 24 Stunden).
  • 2. Schritt: Schleifen Sie mit Ihrem bevorzugten Schleifgerät (ich empfehle den Schwingschleifer*) oder händisch mit einer 220er oder 240er Körnung. Gehen Sie dabei ohne hohen Druck und mit gleichmäßig kreisenden Bewegungen vor.
  • 3. Schritt: Entfernen Sie gründlich den Schleifstaub.
  • 4. Schritt: Tragen Sie nun die zweite Lackschichte auf.

Im Prinzip können Sie diesen Ablauf auch mehrmals hintereinander machen und so die Oberfläche immer feiner und glatter machen. Meiner Erfahrung nach reichen aber zwei Anstriche mit Lack. Hier erfahren Sie übrigens alles über den Zwischenschliff bei einem anderen Oberflächenauftrag: Hartwachsöl schleifen.

Hier ein Video über das Lackieren und Zwischenschleifen (nach etwa 2:20 Minuten geht es speziell um das Thema dieses Beitrages hier).

Zwischenschliff beim Lackieren von Holz: Fazit & Zusammenfassung

Das Schleifen ist generell eine wichtige Vorarbeit beim Lackieren aber auch das Zwischenschleifen ist eine wesentliche Sache. Es nicht zu machen ist zwar kein Beinbruch aber schade, weil es positive Auswirkung auf die weitere Bearbeitung hat.

Verwenden sollten Sie dazu lediglich feines Schleifpapier*. Achten Sie insbesondere auch darauf, dass die erste Lackschichte vor dem Schleifen vollständig trocken ist. Das für mich beste Schleifgerät für diesen Zwischenschliff ist der Schwingschleifer* aber auch händisch ist dieser Arbeitsschritt gut durchführbar.

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