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Ihr Ratgeber über das Schleifen

Metall entgraten mit der Feile: So gehen Sie dabei vor

Eine der wichtigsten Arbeiten, die Sie mit einer Feile erledigen können, ist das Entgraten von Metall. Grate sind gefährlich und unansehnlich und daher sollten sie immer rasch entfernt werden. Dazu gibt es mehrere Methoden, ich erledige das daheim grundsätzlich meist mit einer Feile. Wie das geht, welches Modell Sie dabei verwenden sollten und wie Sie vorgehen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Warum entsteht ein Grat bei Metallen?

Ein Metallgrat ist an und für sich etwas, das nicht erwünscht ist. Das heißt, er entsteht beim Bearbeiten von Metallen – allerdings durch Materialverdrängung. Die Form verändert sich dabei aber nicht.

Konkret bleibt ein Grat stehen, wenn Metalle durch verschiedenste Methoden verarbeitet werden – dazu zählen das Bohren, Schneiden, Fräsen oder auch Schleifen. Wie hoch und mächtig ein Grat wird, wird üblicher Weise durch zwei Faktoren bestimmt: Dem Metall und dem benutzten Werkzeug.

Daher ist es wichtig, dass Sie keine stumpfen, sondern scharfe Werkzeuge benutzen. Das Metall wird dann tatsächlich geschnitten und nicht gepresst, wodurch weniger hohe Grate entstehen. Das gänzliche Vermeiden von Graten ist grundsätzlich schwierig – so zumindest meiner Erfahrung vom Arbeiten mit Metallen.

Die Gratbildung ist nichts wirklich Ungewöhnliches – wichtig ist, dass sie mit ihm richtig umgehen und das heißt meistens, ihn zu entfernen, und zwar rasch. Warum das so ist, habe ich im nachfolgenden Kapitel erörtert.

Grat bei Metall

Hier Metallgrate aus der Praxis, die nach dem Schneiden von Aluminium durch Materialverdrängung entstanden sind (rechts im Bild). Links der noch unberührte Abschluss.

Wieso ist das Entgraten wichtig?

Es gibt vier wichtige Gründe, warum ein Grat bei Metall entfernt werden sollte, hier dazu kurz im Einzelnen:

  • Gefahrenquelle: Ein Grat ist meist schmal, scharfkantig und spitz. Alles Eigenschaften, die eine Verletzung wahrscheinlich machen – spätestens dann, wenn Sie mit der Hand über die Kante streifen. Daher sollte ein Grat aus meiner Sicht niemals lange stehen bleiben.
  • Optische Beeinträchtigung: Natürlich ist so eine Materialverdrängung an einer ungeeigneten Stelle auch kein Vorzug aus optischer Sicht, also weg damit.
  • Probleme beim Beschichten: Ein Grat stört ganz sicher bei der möglichen späteren Beschichtung des Metalls, weil dort, wo er ist, schlecht Material aufgebracht werden kann.
  • Minderung der Funktion: Um beispielsweise zwei Metallteile miteinander zu verbinden, sollten die Grate entfernt werden. Es vermindert so die Chance, dass die Funktionstüchtigkeit nicht beeinträchtigt wird.

Wie Sie sehen können, stellt die Entfernung von Graten mehrere unterschiedliche Vorteile in der weiteren Bearbeitung von Metallen dar und sollte daher nicht vernachlässigt werden.

Welche Feile für das Entgraten von Metall benutzen?

Für das Entgraten ist zunächst einmal wichtig, dass Sie eine Feile und keine Raspel benutzen (hier dazu mehr über die Unterschiede: Unterschied zwischen einer Feile und einer Raspel). Aber auch unter den Feilen gibt es Differenzen in der Feinheit und der Anordnung der Hiebe.

Bei den Hieben ist es relativ einfach: Ich empfehle zum Bearbeiten von Graten eine Feile mit Kreuzhieb zu benutzen. Dabei sind die Hiebe in zwei Schichten (Unterhieb, Oberhieb) auf dem Blatt angeordnet. Diese haben beim Metall-Feilen einige Vorteile.

Hinsichtlich der Hiebnummer greife ich dafür üblicher Weise auf Feilen der Kategorie 2 oder 3 zurück. Bei der 2er Hiebnummer handelt es sich um halbschlicht-Feilen mit mittlerem Materialabtrag, bei der 3er um die feinere schlicht-Feilen mit geringerem Materialabtrag.

Sind die Grate mächtig, verwende ich zuerst die 2er und dann die 3er Feile. Bei geringerer Gratausbildung entferne ich diese gleich von Beginn an mit der 3er Feile*.

Der Unterschied zwischen den beiden Typen liegt in der Anzahl der Hiebe pro cm. So hat die Hieb 2-Feile bei einer Länge von 200 mm (üblich) 15 Hiebe pro cm während die Hieb 3-Feile 20 Hiebe pro cm aufzuweisen hat. Das alles können Sie auch der Tabelle auf dieser Seit entnehmen: Raspeln und Feilen.

Wenn Sie noch auf der Suche nach einer geeigneten Feile sind, mit dem Sie auch entgraten können, sehen Sie sich zum Beispiel diese Werkstattfeile des Typs H3* im Detail an:

Die rechteckige Flachfeile mit Kreuzhieb Hieb 3 kann zur Feinbearbeitung und zum Schlichten verwendet werden. Sie eignet sich besonders gut zur Bearbeitung rechtwinkliger Geometrien. Das Ergonomie-Feilenheft sorgt für komfortables und sicheres Arbeiten schützt die Hand vor scharfen Kanten und Ecken. Ihre Länge beträgt 200 mm.

Letzte Aktualisierung: 27.07.2024, Bilder von amazon.de

So entgraten Sie Metall mit der Feile

Die Vorgangsweise ist nicht recht schwer, allerdings erfordert das Entgraten von Metall mit der Feile auch etwas an Übung. Hier die einzelnen Schritte:

  • 1. Schritt: Spannen Sie das zu entgratende Werkstück gut fest. Verwenden Sie dazu einen eventuell vorhandenen Schraubstock oder auch Zwingen. Beschädigen Sie dadurch das Metall nicht. Meist reich ein sachtes anziehen von Zwinge/Schraubstock.
  • 2. Schritt: Nehmen Sie die Feile beim Griff und legen die andere Hand auf das Blatt (bei kleinen Feilen reichen auch Mittel- und Zeigefinger).
  • 3. Schritt: Entfernen Sie den Grat, in dem Sie die Feile* unter etwa 45° vor und zurückschieben und dabei je nach Erfordernis den Druck erhöhen/verringern.
  • 4. Schritt: Nachdem die Grate entfernt sind, sollten Sie noch eine Blickkontrolle machen und schauen, ob die Kant etwa gleich stark abgeschliffen wurde.
  • 5. Schritt: Ist das nicht der Fall, sollten Sie (eventuell mit einer feineren Feile) die Kant nachbearbeiten, sodass die Schräge gleich stark ist – übertreiben Sie es aber nicht damit.

Nun sollte der Grat entfernt und gleichzeitig die Kante etwas abgeschrägt sein. Das hat auch den Vorteil, dass eine spätere Beschichtung an der Schräge etwas besser hält. Daher ist es generell nicht verkehrt, auch bei Metallen die Kante etwas zu brechen.

Metall entgraten Feile

Das Entgraten von Metallen fällt mir mit der Feile am leichtesten.

Alternativen zur Feile

Hier möchte ich noch kurz auf mögliche Alternativen zur Feile* bei der Gratentfernung eingehen:

  • Schleifen: Im Prinzip können Sie den Grat auch wegschleifen. Ich empfehle dazu einen Schwingschleifer mit Metallschleifpapier in feiner Körnung oder überhaupt einen Schleifklotz und Handschleifpapier zu benutzen.
  • Bürste: Mit einer Bürste (die meist auf einen Bohrer aufgesetzt wird), können Sie ebenso effizient Grate entfernen.
  • Fächerschleifscheiben: Auch mit einer Fächerschleifscheibe für Metall im Winkelschleifer ist die Gratentfernung eine Option – allerdings besteht aufgrund der hohen Rotationsgeschwindigkeit meiner Ansicht nach die Hohe Gefahr, viel zu viel wegzuschleifen.
  • Handentgrater: Eine letzte Möglichkeit, die ich aufzeigen möchte, sind Handentgrater. Diese gibt es für Bohrlöcher aber auch für Grate an Kanten und werden mit der Hand geführt. Für mich auch eine gute Alternative. Sehen Sie sich zum Beispiel diesen Handentgrater* an.
Metall entgraten

Metall können Sie nicht nur mit einer Feile entgraten, sondern auch beispielsweise mit einem Handentgrater.

Metall entgraten mit der Feile: Fazit und Zusammenfassung

In der üblichen Heimwerker-Stube ist das Metall entgraten mit der Feile noch immer der Klassiker. Ich nehme die Feile auch deswegen gerne, weil ich mit ihr das meiste Gefühl habe, im Gegensatz zur maschinellen Bearbeitung. Ist natürlich die Anzahl und Mächtigkeit von Graten sehr hoch, bleibt aber oft nichts anderes übrig, als zum Schleifgerät zu greifen.

Beim Feilen ist wichtig, immer darauf zu achten, dass das zu entgratende Werkstück gut eingespannt ist und immer wieder kontrolliert wird, dass nicht zu viel abgefeilt wird. Ebenso ist die richtige Feile* wesentlich. Ich benutze grundsätzlich Kreuzhieb-Feilen mit Hiebnummer 2 oder 3.

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