Schleifen mit der Bohrmaschine: Das ist zu beachten
Neben dem Winkelschleifer und anderen üblicher Schleifmaschinen (Exzenterschleifer, Schwingschleifer, etc.) können Sie auch mit der Bohrmaschine gewisse Schleifarbeiten abdecken. Sie benötigen dazu natürlich auch entsprechendes und spezielles Schleifzubehör. In diesem Beitrag erfahren Sie, welches das sein kann, wieviel es in etwa kostet und wie Sie mit der Bohrmaschine schleifen.
Schleifzubehör für Bohrmaschinen
Ohne entsprechendes Schleifzubehör können Sie mit der Bohrmaschine maximal bohren. Folgende Aufsätze sind bekannt und beliebt:
- Drahtbürsten: Diese gibt es in ganz unterschiedlichen Formen und Varianten, beispielsweise als Topfbürste, Pinselbürste oder als Schaftrundbürste und das alles in gezopfter und nicht-gezopfter Ausführung. Mit der Drahtbürste* können Sie sehr gut Altanstriche von Metalloberflächen entfernen.
- Schleifteller: Dieser sieht im Prinzip so aus, wie ein Schleifteller des Winkelschleifers – allerdings hat er am unteren Ende kein Schraubgewinde, sondern einen Bolzen, mittels dem man ihn in den Bohrer einspannen kann. Auf dem Teller* befestigen Sie rundes Schleifpapier, meist mit einem Durchmesser von 125 mm.
- Lamellenschleifer: Dabei handelt es sich um runde Schleifaufsätze, die lamellenartig im Kreis angeordnet sind. Diese sind geeignet zum Oberflächenbearbeiten, Entgraten, Kantenbrechen und Strukturieren von Holz, Metall und Kunststoff.
- Schleifstifte: Dabei handelt es sich um Aufsätze für den Bohrer, hauptsächlich für die Metallbearbeitung (aber auch Stein- und Holzbehandlung). Dabei hat das Ende, mit dem geschliffen wird, ganz unterschiedliche Formen, wie zum Beispiel der Zylinderstift, der Kegelstift, der Kugelstift oder der Scheibenstift. Mit jedem Schleifstift* ist das Ziel des Schliffs ein Anderes.
Daneben gibt es noch eine Reihe anderer spezieller Aufsätze, Rotationsscheiben oder auch Pads zum Polieren. Hier habe ich drei verschiedene Optionen an Schleifaufsätzen für Sie:
Letzte Aktualisierung: 8.10.2024, Bilder von amazon.de
Wichtig ist, dass Sie für die Bohrmaschine einen Aufsatz benutzen, den Ihr Modell auch aufnehmen kann. Es nutzt nichts, wenn Sie beim Auspacken draufkommen, dass Sie einen Aufsatz erworben haben, der eigentlich für einen Winkelschleifer geeignet ist. Achten Sie daher immer auf so Sätze auf der Produktverpackung, wie „für Bohrmaschinen geeignet“.
Vor- und Nachteile
Eine klassische Heimwerkerbohrmaschine erzeugt in der Regel eine so hohe Rotationsgeschwindigkeit, dass Sie damit auch Materialien abschleifen können. Typischer Weise schleifen Sie so Holz oder Metalle aber auch Kunststoff oder keramische Materialien.
Prädestiniert ist die Nutzung beim Entfernen von Farben und Lacken von Holz oder Metall oder die Rostentfernung. Wie viele andere Dinge auch, hat auch das Schleifen mit der Bohrmaschine seine Vor- und Nachteile, die ich hier aufgelistet habe:
- Eine Bohrmaschine hat vermutlich jeder zu Hause
- Gut geeignet für spezielle Aufsätze (z.B. Drahtbürste* und Schleifstifte)
- Kleinteilige Arbeiten können mit kleinen Aufsätzen gut erledigt werden
- Die Aufsätze müssen organisiert werden
- Bei größeren Flächen sind Spezialgeräte meist erste Wahl
- Das Handling ist oft etwas mühsam
In Summe gesehen würde ich sagen, hat das Schleifen mit der Bohrmaschine in gewissen Situationen Vorteile, in anderen wiederum definitiv nicht – es kommt, wie so oft im Leben, einfach darauf an. Hier erfahren Sie übrigens mehr darüber, wann Sie nass und wann Sie trocken schleifen sollten.
Dafür können Sie die Schleifaufsätze besonders gut benutzen
Eine sehr gute Eignung besteht aus meiner Sicht für die Verwendung von Drahtbürsten. Erst kürzlich habe ich daheim einen alten Metallrahmen von einem Einfahrtstor mittels Drahtbürsten von Altlack befreit. Das hat mit der Bohrmaschine tadellos funktioniert.
Ebenso spielt die Bohrmaschine mit einem Aufsatz in Ecken und Kanten ihre Vorteile gegenüber anderen Schleifmaschinen teilweise aus, weil sie an diese Stellen einfach besser hinkommen. Auch die Nutzung von Schleifstiften hat in der Bohrmaschine einen großen nutzen, da Sie nur den Aufsatz aber kein spezielles Gerät dafür benötigen. Hier eine kleine Auswahl an möglichen Anwendungsbeispielen:
- Möbelecken und – kanten
- Scharniere und Beschläge
- Geländer aus Metall/Holz
- Gedrechselte Holzwerkstücke
- Profilierte Oberflächen
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Eher für weniger gut geeignet halte ich die Benutzung eines Schleiftellers, da ich der Ansicht bin, dass es hier mit dem Exzenterschleifer, dem Schwingschleifer sowie dem Winkelschleifer probatere Alternativen gibt, mit denen ich große Flächen aus Holz oder Metall bevorzugt behandle. Mit einer Bohrmaschine ist das Planschleifen aufgrund der Lage des Schwerpunkts und dem Handlich sehr schwierig.
Sicherheitsaspekte beim Schleifen mit der Bohrmaschine
Da auch die Bohrmaschine hohe Drehzahlen aufzuweisen hat (ähnlich, wie das bei einem Winkelschleifer der Fall ist), sollten gewisse Sicherheitsvorkehrungen beim Schleifen getroffen werden:
- Schutzbrille: Herumfliegende Teile (speziell von Drahtbürsten*) können das Augenlicht gefährden. Daher sollten Sie immer eine Schutzbrille tragen, wenn Sie mit der Bohrmaschine schleifen – egal mit welchem Aufsatz Sie arbeiten.
- Atemschutz: Eine sogenannte Staubmaske ist wichtig, wenn Sie in Innenräumen schleifen oder Materialien bearbeiten, die ein hohes Gefährdungspotential für die Lunge aufweisen (Aluminium, Altlacke, etc.). Im Zweifelsfall tragen Sie einfach beim Schleifen immer einen Mundschutz.
- Handschuhe: Kleinteilchen auf der Haut können auch extrem schmerzen – daher empfehle ich Ihnen aus eigener Erfahrung heraus das Tragen von Handschuhen. Es sollten allerdings solche sein, mit denen Sie die Bohrmaschine gut und sicher greifen können.
- Sonstiges: Weitere wichtige Maßnahmen sind aus meiner Sicht die Rücksichtnahme auf weitere anwesende Personen, das Schleifen im Freien wenn immer dies auch möglich ist und das Befestigen der Werkstücke, die Sie bearbeiten möchten (Schraubzwinge auf Holzböcken, etc.).
Einspannen der Schleifaufsätze in die Bohrmaschine
Das Einspannen der Schleifaufsätze in die Bohrmaschine funktioniert im Prinzip so, wie das Einspannen eines Bohrers auch. Es kommt dabei natürlich auch darauf an, welchen Schließmechanismus (Zahnkranzbohrfutter, Schnellspanner, etc.) das Gerät aufweist:
- 1. Schritt: Öffnen Sie das Bohrfutter soweit, dass der gesamte Schaft des Schleifaufsatzes (im Normalfall ist das ein Rundschaft) hineinpasst.
- 2. Schritt: Stecken Sie den Aufsatz in das Bohrfutter und versenken Sie ihn bis zum Anschlag. Das teilversenken kann gefährlich sein. Wenn nämlich der Aufsatz zu eiern beginnt und sich aus dem Bohrfutter löst, wird er aufgrund der hohen Drehzahlen zum gefährlichen Geschoss. Daher immer komplett hineinversenken.
- 3. Schritt: Schließen Sie nun das Bohrfutter und achten Sie dabei darauf, dass der Schleifaufsatz nicht verkantet.
Hier die drei Schritte in einem Bild:
So schleifen Sie mit einer Bohrmaschine
Auch beim Schleifen mit der Bohrmaschine sollten Sie ein paar Dinge beherzigen. Ich habe hier das Abschleifen am Beispiel einer Drahtbürste* anhand einer kurzen Anleitung skizziert:
- 1. Schritt: Richten Sie sich das zu schleifende Objekt her (möglichst waagrecht hinlegen, festspannen, etc.). Schleifen Sie möglichst im Freien.
- 2. Schritt: Spannen Sie den gewünschten Einsatz gut in die Bohrmaschine ein, sodass er sicher sitzt und vom Bohrfutter gut umschlossen ist.
- 3. Schritt: Ziehen Sie Ihre Schutzbekleidung an (Schutzbrille, Staubmaske, Handschuhe, etc.)
- 4. Schritt: Beginnen Sie nun zu schleifen. Nehmen Sie dazu die Bohrmaschine in Betrieb und führen Sie diese zum Werkstück (nicht erst hinführen und dann in Betrieb nehmen). Schalten Sie ein eventuell vorhandenes Schlagwerk natürlich aus.
- 5. Schritt: Befolgen Sie beim Schleifen übliche Regeln: Verharren Sie nicht zu lange an einer Stelle, gehen Sie in regelmäßigen kreisenden Bewegungen vor, machen Sie keine ruckartigen Bewegungen. Punkto Drehzahl können Sie an und für sich mit dem Maximum arbeiten, es sei denn, die Reibung ist dadurch zu hoch und es vorkohlt die Oberfläche.
- 6. Schritt: Haben Sie fertig geschliffen, nehmen Sie die Bohrmaschine außer Betrieb, reinigen die Oberfläche und gegebenenfalls den Aufsatz und verstauen ihn wieder. Beachten Sie, dass sowohl der Aufsatz als auch die Oberfläche ziemlich heiß werden können. Greifen Sie daher nie gleich nach dem Schleifen darauf.
Beachten Sie immer auch einen möglichen Funkenflug beim Schleifen mit gewissen Aufsätzen (meist beim Metall schleifen). Entfernen Sie in diesem Fall leicht brennbare und entzündliche Objekte aus der Umgebung.
Sehen Sie sich hier ein passendes Video zum Schleifen mit der Bohrmaschine an:
Schleifen mit der Bohrmaschine: Fazit und Zusammenfassung
Das Schleifen mit der Bohrmaschine ist deswegen effizient, weil diese meist daheim schnell zur Verfügung steht und ein Aufsatz rasch besorgt ist. Für gewisse Arbeiten spielt diese Methode daher klar Vorteile aus.
Ich selbst habe daheim immer wieder die Bohrmaschine im Einsatz, zuletzt beim Abschleifen von Altlacken von einem Metallrahmen. Vor allem die Drahtbürste* mit Rundschaft kann in der Bohrmaschine sehr gut verwendet werden. Achten Sie dabei immer auch auf eine adäquate Schutzbekleidung.
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