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Ihr Ratgeber über das Schleifen

Wo liegt der Unterschied zwischen Schleifvlies und Schleifpapier?

Zwei Zubehörteile zum Schleifen klingen sehr ähnlich, sind aber dennoch verschieden. Die Rede ist von Schleifpapier und Schleifvlies. Eines ist aber sicher: Beides können Sie für abrasive Arbeiten an Werkstoffen einsetzen. Wo aber nun der Unterschied zwischen Schleifvlies und Schleifpapier liegt bzw. wie Sie beides richtig einsetzen, erkläre ich in diesem Beitrag.

Das ist Schleifpapier und so sieht es aus

Schleifpapier* gibt es in sehr vielen verschiedenen Ausführungsvarianten – es ist wahrscheinlich kaum jemand fremd. Sowohl in Bogenform (zum selbst herunterschneiden) als auch in Rollen, rund (für den Exzenter- und Winkelschleifer), rechteckig (für den Schwingschleifer) sowie in vielen Sonderformen ist es erhältlich.

Die Rückseite ist dabei entweder karton-ähnlich (eben Papier) oder mit einem Klettbelag versehen, um es auf diverse Schleifmaschinen zu befestigen. An Materialien sind Schleifpapiere aus Siliziumkarbid oder Aluminiumoxid üblich. Die mit Abstand häufigsten Anwendungsfälle betrifft das Schleifen von Holz und Metall.

Schleifpapier besteht kurz zusammengefasst aus folgendem Aufbau:

  • Trägermaterial: Auf diesem thront der Aufbau des Schleifpapiers. Es ist das Medium, das die darüberliegenden Schichten trägt.
  • Grundbinder: In diesem Kleber werden später die Schleifkörner verankert.
  • Schleifkörner: Sie machen das Schleifpapier zu dem, was es ist und stecken im Grundbinder.
  • Deckbinder: Dieser füllt den Zwischenraum zwischen den Körnern aus.
Aufbau Schleifpapier

So ist Schleifpapier in der Regel aufgebaut. Es gibt diese vier Basiselemente.

Jedes Schleifpapier* ist mit einer Körnungsnummer versehen (oft auf der Rückseite). Dabei gibt es sehr grobe (z.B. 36 oder 60) sowie sehr feine (z.B. 220 oder 320) Körnungen. Dazwischen spielt sich natürlich auch einiges ab, sodass Sie für so gut wie jeden Anlassfall ein passendes Papier finden.

Vorteile in der Benutzung von Schleifpapier:

  • Größere Flächen gut zu schleifen
  • Sehr vielfältig in Körnung, Größen und Verfügbarkeit
  • Abrieb sehr hoch
Angeklettetes Schleifpapier am Bosch Multi Schleifmaschine PSM 200 AES

Schleifpapier kann viele Formen haben (hier auf einem Multischleifer) und beispielsweise gelocht oder ungelocht zur Verfügung stehen.

So setzen Sie Schleifpapier ein

Schleifpapier benutzen Sie entweder in einer Maschine (meiner Ansicht nach häufigster Anwendungsfall) oder händisch (mit oder ohne Schleifklotz). Dazu legen Sie das Schleifpapier ein bzw. wickeln es um den Schleifklotz.

Beachten Sie die korrekte Anfangskörnung (es kommt hier bei stark darauf an, was Sie machen möchten) und arbeiten Sie generell immer von grob nach fein. Eine probate Schleifmittelwahl währe zum Beispiel mit einer 60er Körnung zu beginnen und dann mit 120, 180 und 220 weiter zu machen.

Schleifen Sie in regelmäßigen und möglichst gleichmäßigen (keine ruckartigen) Bewegungen und drücken Sie keinesfalls zu viel auf. Lassen Sie die Arbeite durch das Schleifpapier erledigen.

Sehr gut eingesetzt kann Schleifpapier* in Kombination mit der richtigen Schleifmaschine zum Grob- und Feinschleifen von größeren Flächen, Möbeln, Brettern, Zaunlatten, Hochbeeten, Stahlprofilen, etc. werden. Auf dieser Webseite habe ich in einigen Artikeln im Detail gezeigt, wie das funktioniert.

Das Abschleifen von Altanstrichen oder das Ebnen von größeren Flächen sind beliebte Einsatzmöglichkeiten von Schleifpapier.

Das ist Schleifvlies und so sieht es aus

Neben der Bezeichnung als Schleifvlies* kennt man es auch unter anderen Namen, wie zum Beispiel Schleifwolle, Schleif-Fleece oder Schleifkissen. Es handelt sich dabei um elastisches (also bewegliches) Schleifmittel, das sehr gut zum Anrauen aber auch zum Glätten sowie zum Entgraten und Entrosten benutzt werden kann.

Der große Vorteil liegt dabei auf seiner Beweglichkeit: Schleifvlies kommt meist dorthin, wo andere Schleifmittel versagen. Neben dem händischen Einsatz kommt – mit entsprechenden Aufsätzen – auch der maschinelle Einsatz in Frage.

In der Regel besteht Schleifvlies aus Nylon, das mit Harz und Schleifkörnern durchsetzt ist. Auch beim Schleifvlies ist es so, dass eine hohe Zahl eine feinere Körnung bedeutet (normalerweise steht es in der Körnung 40- bis 1200 zur Verfügung). Im Handel können Sie das Vlies meist als kleine, rechteckige Platten (Pads), Rollen oder als spezielle Form (für eine Schleifmaschine) kaufen.

Letzte Aktualisierung: 24.04.2024, Bilder von amazon.de

Vorteile in der Benutzung von Schleifvlies:

  • Sehr gut bei kleinen und verwinkelten Werkstücken
  • Günstiger bei empfindlichen Oberflächen
  • Setzt sich langsamer zu aufgrund größerer Zwischenräume (so, wie das bei der Grobreinigungsscheibe der Fall ist)
Schleifvlies Detail

Schleifvlies ist sehr beweglich und daher sehr speziell einsetzbar. Oft steht es in Form rechteckiger Pads zur Verfügung.

So setzen Sie Schleifvlies ein

Die konkreten Einsatzbereiche von Schleifvlies* sind sehr vielfältig. Hier ein paar Beispiele:

  • Entfernen von Farb- und Zementschleiern
  • Mattieren von Metalloberflächen
  • Strukturieren von weichem Holz
  • Reinigen von verschmutzten/bemoosten Steinen
  • Glätten diverser Werkstoffe aus Holz/Metall
  • Abziehen von gebeizten Flächen
  • Reinigen und Entfetten vor dem Streichen
  • Entgraten von Metallteilen
  • Entrosten von Eisenteilen

Manche Dinge davon können Sie auch mit einem Schleifpapier erledigen (z.B. das Entrosten), manche aber eher nicht (z.B. das Mattieren).

Zwischenräume Schleifvlies

Durch die größeren Zwischenräume setzt sich Schleifvlies weniger schnell zu. Es hat auch noch weitere Vorteile zu bieten.

Die hauptsächlichen beiden Materialien für das Schleifvlies* bei der Anwendung von Metall sind Aluminiumoxid (für satinierte/matte Oberflächen) sowie Siliziumkarbid (für glänzende Oberflächen). Beim Schleifen von Metall sollten Sie auch auf die Körnung achten (hoch legierte Stähle haben hier andere Voraussetzungen als niedrig legierte).

Schleifen Sie Holz mit dem Schleifvlies, entscheidet die Holzhärte über die Körnung, wobei weichere Holzarten (Kiefer, etc.) eher mit gröberen Körnungen als harte Hölzer (Ulme, Eiche, etc.) bearbeitet werden können.

Unterschied zwischen Schleifvlies und Schleifpapier: Zusammenfassung

Zusammenfassend ist festzustellen, dass Sie beim Heimwerken wahrscheinlich deutlich öfter mit Schleifpapier in Berührung kommen als mit Schleifvlies. Das ist auch bei mir nicht anders. Bereits beim Aufbau gibt es mitunter deutliche Unterschiede. Generell kann Schleifvlies* aber eine sehr gute Ergänzung sein.

Die aus meiner Sicht zwei entscheidenden Vorteile: Es ist sehr beweglich und mit ihm können Sie teilweise Schleifarbeiten erledigen, die mit Schleifpapier kaum möglich sind. Ich habe daher auch immer ein Schleifvlies griffbereit zu Hause, übertreibe es aber auch nicht. Schleifpapier ist mir persönlich für die Holz- und Metallbearbeitung deutlich wichtiger.

Wenn Sie noch auf der Suche nach einem Schleifvlies-Set für zu Hause sind, sehen Sie sich doch auch dieses hier einmal im Detail an:

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  • ✅𝗘𝗫𝗧𝗥𝗘𝗠 𝗟𝗔𝗡𝗚𝗟𝗘𝗕𝗜𝗚 – Aufgrund der 3-dimensionalen Struktur sind die Schleifpads langlebiger als Schleifpapier. Durch das innovative Herstellungsverfahren schleift das Schleiffleece auch noch, wenn die obere Schicht bereits abgetragen ist.

Letzte Aktualisierung: 24.04.2024, Bilder von amazon.de


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