Holz schleifen: Wissenswertes, Infos, Vorgangsweise & Anleitung
Die Bearbeitung von Holz ist seit langer Zeit gebräuchlich. Dazu gehören das Schneiden, Stemmen, Behandlung mit Holzschutzmitteln und unter anderem auch das Schleifen. Damit können Sie Schichtweise der Oberfläche von Holz Material entnehmen, mit verschiedenen Zielsetzungen. Welche das genau sind, wie Sie Holz schleifen und was Sie alles zu beachten haben, habe ich auf dieser Seite zusammen gefasst.
Welches Material ist Holz und warum schleift man es?
Holz ist ein nachwachsender organischer Rohstoff, der bereits sehr früh in der Menschheitsgeschichte gerne verwendet wurde und heut auch aus der Bauwirtschaft und Möbelindustrie nicht mehr wegzudenken ist. Allerdings – ohne entsprechende Bearbeitung kann Holz kaum weiterverarbeitet werden. Das Schneiden, Sägen, Bohren, Schleifen und Anstreichen sind nur fünf von vielen Arten, Holz baureif bzw. nutzbar zu machen.
Unter den vielen bekannten Holzarten gibt es härtere und weichere, weshalb sehr oft auch von Hartholz und Weichholz die Rede ist. Möchten Sie von einer Holzoberfläche Material entfernen, um etwa die Dicke geringer zu machen oder um Mängel auszubessern, spricht man vom Schleifen. Sie gehen hier abrasiv vor – entfernen also Holz schichtweise mit einem Schleifmittel. Hier habe ich einige Gründe für das Schleifen aufgelistet:
- Reduktion der Dicke bzw. Stärke von Holzbrettern, Latten, Dielen, etc.
- Ausbessern von Vertiefungen (Cuts) und anderen Mängeln im Holz
- Vorbereitung vor dem Anstreichen bzw. Lackieren
- Glätten der Oberfläche, etwa nach dem Sägen
- Zwischenschliff beim Lackieren und beim Grundieren
- Verbesserung des Haftgrundes
- Optische Gründe
Wahrscheinlich gibt es noch eine Reihe weiterer Gründe, warum Holz geschliffen wird, das sind aber meiner Ansicht nach die gängigsten.
Welche Möglichkeiten gibt es, um Holz zu schleifen?
Ganz grundsätzlich unterscheide ich zwei Arten, um Holz zu schleifen – entweder ganz klassisch mit der Hand (und einer Schleifhilfe) und mit einer Schleifmaschine. Beide Varianten haben Ihre Vor- und Nachteile:
Händisches schleifen
- mehr Gefühl beim Schleifen
- problematische Formen können eher geschliffen werden
- preiswert
- kann mühsam und kräftezehrend sein
- dauert in der Regel ziemlich lange
- kaum hohe Abtragleistung
Maschinelles Schleifen
- schneller Schleif-Fortschritt
- kraftsparend und effizient
- hervorragend für große und ebene Flächen geeignet
- in der Regel teurer aufgrund der Anschaffung eines Gerätes
- oft ist ein Stromanschluss erforderlich
- leichter anfällig für Fehler (Stichwort: zu viel weggeschliffen)
Ich schleife sehr gerne mit der Hand, das hat aber auch Grenzen: Werden die Flächen zu groß oder habe ich wenig Zeit nehme ich klarer Weise die Maschine zur Hand. Es ist aber für gewisse Arbeiten nicht schlecht, händisch vorzugehen, zum Beispiel beim Brechen der Kanten.
Hier habe ich übrigens eine detaillierte und bebilderte Anleitung zum Holz Schleifen am Beispiel eines Holzbretts mit 30 x 30 cm erstellt.
Holz mit einer Maschine schleifen
Für den typischen Heimwerker haben sich ein paar Maschinen etabliert, die jeweils etwas unterschiedlich in der Handhabung sind:
- Bandschleifer: Für sehr große Flächen geeignet, schneller Fortschritt beim Schleifen
- Exzenterschleifer: Kann Rundungen schleifen, Komfortabel, Feines Arbeiten möglich
- Schwingschleifer: Grobe Bearbeitung, schneller Schleiffortschritt, strukturierte Flächen
- Deltaschleifer: Sehr kompakt, ideal geeignet für Zwischenräume und Ecken
- Winkelschleifer: Mit Aufsatz bzw. Schleifscheiben in aller Regel universell einsetzbar
Meine zwei Favoriten sind der Exzenterschleifer und der Winkelschleifer mit entsprechendem Aufsatz. Wollen Sie Kosten sparen, ist der Winkelschleifer tatsächlich optimal: Weil es ein Allrounder ist, fehlt er in einer gut sortierten Heimwerker-Werkstatt meist nicht. Und wenn er sowieso schon vorhanden ist, können Sie ihn mit einer geringen Investition auch zum Schleifen benutzen.
Zum Schleifen von Holz brauchen Sie also die Schleifmaschine, einen passenden Aufsatz bzw. die passenden Schleifscheiben, eine gute Schutzausrüstung (Schutzbrille, etc.), eine Möglichkeit den Schleifstaub zu entfernen und das Werkstück zu befestigen. So gehen Sie vor:
- 1. Schritt: Reinigen der Holzoberfläche von Verschmutzungen
- 2. Schritt: Herrichten des Schleifgeräts (Einspannen der Schleifscheibe, Aufkletten des Schleifpapiers, etc.).
- 3. Schritt: Anlegen der Schutzausrüstung (das ist sehr wichtig und sollte nie vernachlässigt werden).
- 4. Schritt: Durchführung des Erstschliffs – grobe Körnung (z.B. 60 oder 80)
- 5. Schritt: Holz nässen und schleifen – mittelgrobe Körnung (z.B. 100 oder 120)
- 6. Schritt: Feinschliff – feine Körnung (z.B. 180 oder 220)
- 7. Schritt: Brechen der Kanten – das sollten Sie händisch machen.
- Mögliche weitere Schritte: Anstreichen (zum Beispiel Grundieren und Lackieren oder Lasieren).
Aus meiner Sicht ist nicht so sehr entscheidend, mit welcher Schleifmaschine Sie arbeiten, sondern, dass die Schutzausrüstung passt und auch die Körnung die richtige ist. Dazu hier alle Details: Holz richtig glatt schleifen: Welche Körnung ist die richtige?
Der Eigenschutz aber auch der von anderen Personen ist auch ein wesentlicher Punkt. Daher arbeite ich (im Gegensatz zu früher) nicht mehr ohne gute Schutzbrille, Handschuhen, Gehörschutz und Sicherheitsschuhen.
Holz mit der Hand schleifen
Es ist nicht immer möglich bzw. sinnvoll Holz mit der Maschine abzuschleifen. Die Gründe dafür können sein, dass die Oberfläche klein ist, die Form des Werkstücks verwinkelt und verkantet oder dass einfach keine passende Maschine zur Verfügung steht.
Es gibt aber dennoch Hilfsmittel, wie beispielsweise den Schleifklotz oder den Handschleifer. Einen Schleifklotz habe ich mir daheim zum Beispiel selber gebastelt. Das kann man aus einem Reststück Holz ganz einfach selber herstellen. Auch aus Kork wäre das möglich.
Wenn Sie so ein Hilfsmittel haben, brauchen Sie einfach nur ein Stück Schleifpapier abreißen, es in U-Form um den Schleifklotz wickeln und damit die Oberfläche abschleifen.
Zum Schleifen brauchen Sie in der Regel Schleifpapier unterschiedlicher Körnung, gegebenenfalls Wasser und einen Schwamm zum Reinigen der Holzoberfläche sowie eine Möglichkeit, den Schleifstaub zu entfernen (hier auch mehr dazu: Holz nach dem Schleifen reinigen). So können Sie dabei vorgehen:
- 1. Schritt: Reinigen der Holzoberfläche von Verschmutzungen
- 2. Schritt: Durchführung des Erstschliffs – grobe Körnung (z.B. 80)
- 3. Schritt: Holz nässen und schleifen – mittelgrobe Körnung (z.B. 120)
- 4. Schritt: Feinschliff – feine Körnung (z.B. 180)
- 5. Schritt: Das Brechen der Kanten
- Mögliche Weitere Schritte: Anstreichen (Grundieren und Lackieren oder Lasieren) und Zwischenschleifen der Oberfläche (dazu hier auch mehr: Hartwachsöl schleifen).
Wenn Sie eine detaillierte Anleitung brauchen und wissen möchten, was es noch alles zu beachten gibt, sollten Sie hier weiter lesen: Holz mit der Hand schleifen.
Welche Körnung verwendet man?
Bei Holz handelt es sich im Gegensatz zu vielen anderen Werkstoffen (Metalle, Kunststoff, Keramik, Beton, Ziegel, etc.) um einen weichen Baustoff. Selbst Harthölzer sind gegenüber den vorgenannten Materialien relativ weich.
Schleifpapier wird bei der Holzbearbeitung für unterschiedliche Einsatzbereiche genutzt. Einerseits, um die Oberfläche zu glätten aber auch, um einen guten Haftgrund für nachfolgende Anstriche zu bieten oder um alte Anstriche zu entfernen. Je nach dem beabsichtigten Verwendungszweck sind unterschiedliche Körnungen dafür geeignet. Meine persönliche Einteilung können Sie der nachfolgenden Tabelle entnehmen:
KÖRNUNG | EIGENSCHAFT | EIGNUNG FÜR |
bis etwa 80 | grob | Sehr gute Eignung für das Abschleifen von alten Lacken, Farben und Leimresten, etc., um die Oberfläche davon zu befreien. |
100 bis 150 | mittelgrob | Gut geeignet für den Vorschliff auf Holz vor dem Auftrag von Anstrichen. |
180 bis 220 | fein | Für den feinen Schliff von Holzoberflächen. Dieses ist meist der letzte Schliff vor dem Grundieren. |
ab 240 | sehr fein | Zwischenschliff (zum Beispiel nach dem Grundieren oder Lackieren) und Endschliff. |
Bei Holz verwende ich sehr grobes Schleifpapier wirklich nur dann, wenn Altlacke, Altanstriche oder festsitzender Schmutz entfernt werden muss. Seien Sie sich bewusst, dass bei grobem Schleifpapier auch der Materialabtrag recht schnell vor sich gehen kann, wenn Sie nicht aufpassen.
Für andere Verwendungszwecke (also die Vorbereitung von Holz für einen Anstrich oder das Zwischenschleifen nach dem Grundieren der Oberfläche) verwende ich daheim an und für sich Körnungen von 100 aufwärts. Alles über dieses Thema habe ich hier für Sie zusammen gefasst: Mit welcher Körnung schleift man Holz.
Mit welcher Körnung kann man was machen?
Nicht immer werden Sie mit einer sehr groben Körnung starten. Wenn Sie nur geringe Kratzer entfernen wollen, wird es reichen, dass Sie mit einer hohen Körnungsnummer beginnen oder überhaupt nur einmal schleifen. Hier habe ich einen kurzen Überblick, mit welcher Körnung was zu bewerkstelligen ist:
- Bis 80: Grobe Körnung, schneller Schleifabtrag, gut geeignet um das Holz von groben Mängeln zu befreien.
- 100 bis 160: Damit können Sie den Erstschliff machen, wenn das Holz gut in Schuss ist und kein Material weggenommen werden muss.
- 180 bis 240: In dieser Körnung liegt normal der Feinschliff, das ist auch der Endschliff, bevor Sie das Holz weiterverarbeiten (also zum Beispiel grundieren). Auch der Zwischenschliff beim Lackieren (oder nach dem Grundieren) wird mit dieser Körnung erledigt.
- Ab 320: Hierbei handelt es sich um extrem feine Körnungen, mit denen auch kleinste Kratzer entfernt werden können. Bei mir daheim spielen solche Körnungen eher eine untergeordnete Rolle – überhaupt bei der Holzbearbeitung.
Eine Grundregel lautet: Arbeiten Sie immer von grob zu fein und überspringen Sie nicht zu viele Körnungsnummern. Wenn Ihr Erstschliff also mit einer 80er Körnung gestartet hat, setzen Sie zum Beispiel mit 120, 180 und 220 fort. Nicht optimal ist es zum Beispiel von 80 gleich auf 180 zu springen.
In welche Richtung schleift man Holz eigentlich?
Grundsätzlich sollte man Holz immer mit der Maserung schleifen. Diese ist an und für sich sehr gut erkennbar und es sollte in den meisten Fällen keine Diskussion darüber geben, wie die Maserung verläuft. Dabei sind die dunklen Maserungen bzw. Holzfasern etwas härter als die dazwischenliegenden, hellen Fasern.
Wenn nun quer zur Maserung geschliffen wird, können tiefe Rillen und Kratzer entstehen, die später nur sehr mühsam oder nicht mehr ausgebessert werden können. Wenn es doch einmal passiert ist, können Sie probieren, mit nachfolgenden Schliffen immer feiner werdenden Körnung (zum Beispiel 80 – 120 – 180 – 240) diese Kratzer wieder auszubessern.
Ich schleife an und für sich auch immer mit der Maserung, außer es handelt sich um das Abschleifen von altem Lack (hier schleife ich im ersten Durchgang mit einem groben Schleifpapier meist gegen die Maserung). Hier erfahren Sie alles weitere zur Schleifrichtung bei Holz.
Warum soll man die Kanten brechen
Das Brechen der Kanten bzw. das Schleifen dieser hat mehrere Gründe:
- An einer schrägen Kante halten Lacke und andere Anstriche besser.
- Das Abschrägen verhindert unkontrolliertes Ausbrechen.
- Ausgefranste Kanten können so aufgewertet werden.
- Sicherheitstechnische Aspekte (Verletzung an spitzer Kante).
Das Brechen der Kante funktioniert in aller Regel ganz einfach. Nehmen Sie Schleifpapier grober Körnung (zum Beispiel 120) und feiner Körnung (zum Beispiel 220) sowie eine Schleifhilfe und schleifen Sie in einem Winkel von etwa 45° an der Kante – erst grob, dann fein. Achten Sie darauf, dass jede Schräge etwa gleich dick ist, damit es optisch auch schön aussieht.
Alternativ dazu können Sie mit der Oberfräse die Kante abschrägen oder abrunden. So eine Fräse zahlt sich in aller Regel aber nur dann aus, wenn Sie diese wirklich oft einsetzen. Lesen Sie hier alles über dieses Thema: Kanten brechen bei Holz.
Was gibt es beim Schleifen von Holzecken zu beachten?
Dem Grunde nach kommen sie so gut wie immer vor: Die Ecken in der Holzbearbeitung. Dabei gibt es aus meiner Sicht drei verschiedene Arten von Ecken, die unterschiedlich zu bearbeiten sind:
- Normale Ecken, die bei der Oberflächenbearbeitung immer wieder vorkommen.
- Innenecken, die eher seltener auftreten.
- Außenecken, mit denen Sie es so gut wie immer zu tun haben werden.
Das optimale Schleifgerät, mit dem Sie an und für sich alle drei Eckentypen abdecken können, ist der Schwingschleifer. Genauer gesagt ist der Deltaschleifer (ein Schwingschleifer mit spezieller Dreiecksform) das Mittel der Wahl. Alternativ dazu können Sie Ecken (speziell Außenecken) auch mit der Hand bearbeiten.
Das Wesentliche ist meiner Meinung nach, nicht zu „brutal“ vorzugehen, sondern speziell im Eckbereich darauf zu achten, dass nicht zu viel weggeschliffen wird. Ansonsten ergibt sich dort eine Wölbung nach außen, die optisch meist deutlich auffällt. Mehr zu diesem Thema und eine Übersicht in Tabellenform finden Sie auch hier: Holz Ecken schleifen.
Tipps zum Schleifen von Holz
Damit das Ergebnis optimal wird, habe ich hier noch einmal die aus meiner Sicht wichtigsten Grundsätze beim Schleifen von Holz in wenigen Stichworten zusammengestellt:
- Schleifen grundsätzlich mit der Holzmaserung und nicht quer dazu
- Immer von grob zu fein vorarbeiten – nicht umgekehrt
- Bei mehreren Schleifvorgängen nicht zu viele Körnungsnummern überspringen
- Schutzausrüstung beim Arbeiten mit der Schleifmaschine tragen
- Nach dem Erstschliff das Holz wässern und nach dem Trocknen schleifen
- Den Schleifstaub zwischendurch und nach dem Schleifen sauber entfernen. Hier dazu auch mehr: Holz nach dem Schleifen entstauben.
- Das Holz nach dem Schleifen schützen (ölen, lackieren, lasieren, etc.)
- Immer das richtige und passende Schleifwerkzeug benutzen
- Das Werkstück wann immer möglich befestigen (anzwingen)
- Nicht mit zu hohem Druck schleifen – weniger ist mehr!
Fragen rund um das Abschleifen von Holz
Hier habe ich noch weitere Fragen rund um das Schleifen und bearbeiten von Holz mit der Hand oder mit einer Schleifmaschine beantwortet:
Wie kann man (alten) Lack von Holz abschleifen?
Ja, das kann man – es handelt sich dabei um eine sehr gängige Art und Weise, Lack von einer Holzoberfläche weg zu bekommen. Die Alternativen sind beispielsweise das Bearbeiten mit einer Heißluftpistole oder die Verwendung eines Abbeizers (chemisches Mittel zum Ablösen des Lacks).
Das Abschleifen von Altlack macht dann Sinn, wenn Sie da Holz neu lackieren möchten oder künftig anders benutzen wollen. Grundsätzlich ist es nicht schwierig, Holz von altem Lack zu befreien:
- 1. Schritt: Losen Lackteile mit einer Spachtel abschaben.
- 2. Schritt: Erster Schliff mit einem groben Schleifpapier (quer zur Maserung).
- 3. Schritt: Zweiter Schliff mit der mittelgroben Körnung mit der Maserung.
- 4. Schritt (optional): Oberfläche des Holzes einwässern, damit sich die Fasern aufstellen.
- 5. Schritt: Dritter Schliff mit der feinen Körnung längs der Maserung über das Holz.
Wichtig beim Schleifen sind ein entsprechender Atemschutz, um nicht zu viel von dem Schleifstaub einzuatmen und dass Sie das korrekte Schleifmittel benutzen. Bei großen Flächen ist eine maschinelle Hilfe sicherlich eine gute Wahl (Exzenterschleifer, Winkelschleifer). Eine längere Version dieser Anleitung und alles weitere Wissenswerte über dieses Thema erfahren Sie auch hier: Lack von Holz abschleifen.
Kann man Holz vor dem Schleifen nass machen?
Ja, in den meisten Fällen führt das auch absolut zu einem besseren und glatteren Ergebnis. Der Grund dafür ist, dass sich die feinen Holzfasern durch die Nässe aufstellen und dann nach dem Trocknen in einem weiteren Schritt wieder weggenommen werden können. Wichtig ist dabei allerdings, dass die Oberfläche vorher einmal schon (grob) geschliffen wurde, damit die Fasern hinuntergedrückt wurden.
Zum Beispiel könnten Sie eine Oberfläche mit der Körnung 80 abschleifen. Danach wässern Sie diese mithilfe eines Schwamms ein. Nach dem Trocknen schleifen Sie die rauen Fasern mit einer 120er Körnung sauber ab.
Ob Sie das mit der Hand oder einer Maschine machen ist prinzipiell egal. Auch mehrmals hintereinander zu schleifen, zu wässern und wieder zu schleifen mit immer feiner werdenden Körnungen ist dem Grunde nach möglich. Lesen Sie hier alles über die Vorteile dieser Methode und wie Sie Schritt für Schritt vorgehen können: Holz wässern und schleifen.
Sollte man Holz nach dem Grundieren schleifen?
Nicht nur bei der Vorbereitung sondern auch zwischen dem Anstreichen von Holzoberflächen kann es sinnvoll sein, einen sogenannten Zwischenschliff einzuschieben. Dabei sollten Sie unbedingt eine feine Körnung, wie etwa 220 oder 240 verwenden, um nicht die aufgetragene Grundierung gleich wieder weg zu schleifen.
Die Gründe für das Schleifen der Grundierung sind:
- Unebenheiten, die beim Grundierungs-Auftrag entstanden sind, ausgleichen
- Verbesserung des Haftgrundes für spätere Anstriche
- Tropfnasen und dergleichen entfernen
Üben Sie dabei aber niemals zu hohen Druck aus. Alles weitere zu diesem Thema und zur richtigen Vorgangsweise finden Sie auch in diesem Beitrag über das Schleifen nach der Grundierung.
Wie kann man einen alten Holzzaun abschleifen?
Gerade Zäune aus Holz erfreuen sich heutzutage großer Beliebtheit, mit einem kleinen Nachteil: Die ständige Bewitterung zwingt das Holz – trotz Schutzmaßnahmen – meist in die Knie. Die Folge sind Bläuebefall, morsche Stellen, abblätternder Lack und dergleichen.
Bevor Sie nun den Zaun neu streichen, müssen Sie einerseits Altanstriche entfernen und andererseits die Oberfläche wieder instand setzen. Dazu ist das Abschleifen des Holzzaunes oder einzelner Latten das richtige Mittel der Wahl. Prinzipiell gehen Sie so vor, wie bei anderen Holzoberflächen auch – hier ein kurzer Auszug der einzelnen Schritte:
- 1. Schritt: Demontieren des Zaunes und einzelne Elemente schleifen (wenn möglich).
- 2. Schritt: Zu schleifende Elemente gut befestigen und Schutzausrüstung anlegen.
- 3. Schritt: Altanstriche mit Fächerschleifscheibe oder Exzenterschleifer (Körnung 60/80) entfernen.
- 4. Schritt: Holzoberfläche wässern und trocknen lassen.
- 5. Schritt: Mittelgrober Schliff mit einem Exzenterschleifer oder Schwingschleifer (Körnung 120/150)
- 6. Schritt: Feinschliff und Brechen der Kanten mit einem Schwingschleifer (Körnung 180/220)
Je nach Anzahl der Elementen oder Zaungröße kann dieser Prozess mehr oder weniger lang dauern. Etwas mühsam wird es dann, wenn der Zaun nicht abgebaut werden kann – es ist immer von Vorteil die Elemente einzeln zu schleifen (und dann mit einem Holzschutz zu versehen). Eine detaillierte Anleitung finden Sie hier: Holzzaun abschleifen.
Was gibt es Spezielles beim Schleifen von Kantholz zu beachten?
An und für sich nicht viel aus meiner Sicht. Ein Stück Kantholz schleifen Sie in der Regel so, wie ein anderes Holzbrett auch. Der Unterschied liegt darin, dass Kanthölzer meist etwas schwerer sind und Abmessungen von 8 x 8cm oder 10 x 10 cm aufweisen. Aber auch deutlich größere Exemplare gibt es. Das Schleifen läuft im Prinzip so ab, wie üblich. Hier die aus meiner Sicht wichtigsten Schritte:
- Schmutz entfernen/Nägel herausziehen
- Grobschleifen
- Oberfläche einwässern und trocknen lassen
- Mittelgrobschleifen
- Feinschleifen
- Kanten brechen/abschrägen
Weitere Tipps und eine aus neun Schritten bestehende Anleitung inklusiver vieler Bilder habe ich hier für Sie erstellt: Kantholz schleifen.
Was ist beim Schleifen einer MDF Platte zu beachten?
Eine MDF Platte besteht aus Holz, ohne eines zu sein Es ist ein Holzverbundwerkstoff, der üblicher Weise so zusammengesetzt ist:
- Holz (etwa 80%) – hauptsächlich Fichte, Buche oder Kiefer
- Leim bzw. Klebemittel (etwa 10%)
- Wasser (etwa 8%)
- Zusatzstoffe (etwa 2%)
Die Festigkeit ist dadurch natürlich nicht mit der von Holz vergleichbar, demgegenüber stehen die Vorteile des geringeren Gewichts und der guten Verarbeitbarkeit. Wenn Sie dieses Material schleifen haben Sie allerdings zu beachten, dass es nicht feucht werden sollte und auch einen höheren Abtrag bietet.
Daher sollten Sie eher sachte zu Werke gehen und nur dann schwere Geschütze auffahren, wenn Sie wirklich Stärke der Platte reduzieren möchten. Alles Wichtige zu diesem Thema habe ich in diesem Beitrag zusammengefasst: MDF Platte schleifen.
Kann man Sperrholz schleifen?
Ja, Sperrholz kann genau so geschliffen werden, wie normales Massivholz auch. Sperrholz besteht aus mindestens drei Lagen Holz, das verleimt und gepresst wurde. Es ist daher sehr Formstabil, fest und robust.
Zur abrasiven Bearbeitung können neben dem Exzenterschleifer und Bandschleifer auch der Schwingschleifer benutzt werden. Ebenso ist das händische Schleifen mit einem Schleifklotz oder einem Handschleifer gut möglich. So gehen Sie dabei vor:
- 1. Schritt: Werkstück aus Sperrholz befestigen
- 2. Schritt: Schutzausrüstung anziehen
- 3. Schritt: Grobschliff (zum Beispiel mit Körnung 100)
- 4. Schritt: Mittelgrobschliff (zum Beispiel mit Körnung 150)
- 5. Schritt: Feinschliff (zum Beispiel mit Körnung 220)
- 6. Schritt: Kanten brechen – mit Schwingschleifer oder händisch
- 7. Schritt: Endkontrolle des Schliffs bzw. gegebenenfalls fein nachschleifen.
Die gesamte Anleitung mit allen benötigten Utensilien habe ich auch hier veröffentlicht: Sperrholz schleifen.
Wie schleift man Teakholz?
Teakholz ist ein eher härteres Holz aus Asien, das bei uns sehr gerne im Außenbereich bei Terrassen und Möbeln verwendet wird. Es bildet nach einiger Zeit eine natürliche Patina aus, die dann einen silbergrauen Überzug bildet. Der Ölgehalt dieses Holzes ist zudem von Natur aus ziemlich hoch, sodass der Holzschutz grundsätzlich hoch ist.
Ab und zu ist es aber dennoch erforderlich das Teakholz zu schleifen und neu einzulassen oder einfach nur die Patina zu entfernen. Sie gehen dem Grunde nach so vor, wie bei anderen Holzarten auch. Je nachdem, was Sie erreichen möchten, beginnen Sie entweder mit einer groben Körnung (Ausbessern, Cuts entfernen, etc.) oder mit einer mittelgroben Körnung (Patina abschleifen).
Arbeiten Sie sich in den weiteren Arbeitsschritten zu immer feiner werdenden Körnungen vor. Auch das Nässen und anschließende Schleifen nach dem Trocknen ist bei Teakholz möglich und führt zu einem glatteren Ergebnis. Im Anschluss an das Schleifen können Sie zum Beispiel Öl als Schutz auftragen. Lesen Sie hier alles zu diesem Thema: Teakholz schleifen.
Was ist beim Schleifen splitternder Holzterrassen zu beachten?
Wer kennt das nicht: Die eigene Holzterrasse wird jahrelang vernachlässigt (nach dem Motto: Ein Jahr geht noch) und splittert schlussendlich ab. Die Benutzung wird gefährlich und optisch ist sie schon lange kein Hingucker mehr.
Das sollten Sie tunlichst vermeiden und die Wartung der Dielen nicht vernachlässigen. Ist es zum Absplittern gekommen sollten Sie daher rasch reagieren und die Mängel beheben. Kurz zusammengefasst geht das so:
- 1. Schritt: Entfernen Sie alle losen Splitter und Risse.
- 2. Schritt: Reinigen Sie das Holz gründlich.
- 3. Schritt: Füllen Sie alle Risse, Löcher oder Furchen.
- 4. Schritt: Schleifen Sie das Holz erneut, um alle Fugen und Reparaturen zu glätten.
- 5. Schritt: Tragen Sie ein Holzschutzmittel auf.
Die Langversion und weitere umfassende Tipps im Umgang mit abgesplitterten Terrassen, den möglichen Schleifmitteln und Schleifmaschinen sowie vorbeugender Maßnahmen finden Sie auch hier: Holzterrasse splittert: So entschärfen Sie diese Gefahr.
Weiterführende Beiträge
Hier finden Sie alle Tipps zum Schleifen von Holz, die ich auf dieser Webseite veröffentlicht habe:
- Holzterrasse splittert: So entschärfen Sie diese Gefahr
- Hartwachsöl schleifen: Das ist dabei wichtig
- Sperrholz schleifen: Das alles sollten Sie dabei beachten
- MDF Platte schleifen: So können Sie dabei vorgehen
- Holz richtig glatt schleifen: Welche Körnung ist die richtige?
- Holz nach dem Schleifen entstauben: Darum ist es wichtig
- Holz Ecken schleifen: Mit diesen Geräten ist das gut möglich
- Kantholz schleifen: So gehen Sie vor – Schritt für Schritt
- Zwischenschliff beim Lackieren von Holz: Ist er erforderlich?
- Holzzaun abschleifen: Anleitung, Schleifmittel, Tipps & Tricks
- Holz nach dem Schleifen reinigen: So machen Sie es richtig
- Kanten brechen bei Holz und Holzwerkstoffen: Warum macht es Sinn?
- Holz nach der Grundierung schleifen: So gehen Sie dabei vor
- Teakholz schleifen: Alles zur Körnung und Vorgangsweise
- Holz wässern und schleifen: Warum macht das überhaupt Sinn?
- Welche Richtung ist beim Schleifen von Holz die richtige?
- Lack von Holz abschleifen: so gehen Sie dabei vor
- Holz mit der Hand schleifen: Vorsicht – Ermüdungsgefahr!
- Mit welcher Körnung schleift man Holz: Infos & Wissenswertes